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Ihre größte Liebe wurde ihr härtester Kampf
Die Heidelbergerin Edith Zeile schrieb ein ergreifendes Buch über Leben und
Tod ihrer schwer behinderten Tochter - "Ein Kind auf Zeit".
In einem
Buch schildert Edith Zeile das Leben ihrer schwer behinderten Tochter Mirjam,
die mit 22 Jahren starb.
Foto:
Welker
"Mirjam ist meine größte Liebe; wenn ich sie nicht gehabt hätte, hätte
etwas Wichtiges in meinem Leben gefehlt." Doch Mirjam ist tot, gestorben im
Alter von 22 Jahren an tuberöser Sklerose; sie war ein Leben lang ein schwer
behindertes Kind, autistisch, sprachlos und "normaler" Kommunikation
nicht zugänglich. Ihre Mutter, Dr. Edith Zeile, die in Neuenheim lebt, hat
Mirjam ein ergreifendes Buch gewidmet; "Ein Kind auf Zeit" ist jetzt
im text-o-phon Verlag erschienen. An einem heißen Augusttag 1974 kam Mirjam zur Welt, heiß ersehnt von ihren
nicht mehr ganz jungen Eltern. "Ich war 38 Jahre alt und wollte unbedingt
ein Kind", erinnert sich Edith Zeile. Die Karriere der jungen Frau war
bisher sehr gradlinig verlaufen; sie studierte Anglistik und Klassische
Philologie in Heidelberg und London, 1964 promovierte sie und wurde Lektorin am
Institut für Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg.
Ihr Mann war bei Mirjams Geburt bereits 52, lehrte als Maschinenbauingenieur
am Institut für Werkzeugmaschinen der Universität Karlsruhe und hatte bereits
zwei gescheiterte Ehen hinter sich. "Wir ergänzten uns wundervoll",
so Edith Zeile im Rückblick. Um anschließend zu überlegen: "Vielleicht
hatte Mirjam die Aufgabe, ihre Eltern zu verwandeln." Mit schonungsloser Ehrlichkeit gegen sich selbst, aber auch gegen die Ärzte
und ihren Mann beschreibt die Autorin den Kampf gegen Mirjams Krankheit. Das
zarte Mädchen mit den großen braunen Augen und den blonden Locken beginnt mit
vier Monaten, das Essen zu verweigern, rollt mit den Augen und leidet unter
Krampfanfällen Für die besorgten Eltern beginnt eine Odyssee von Arzt zu Arzt,
bis endlich, nach qualvollen Monaten, in denen die Kleine nächtelang nur
schreit, die Diagnose feststeht: Mirjam hat tuberöse Hirnsklerose.
Diese Diagnose ist das Todesurteil für das Mädchen; der Arzt prognostiziert
eine Lebenserwartung von höchstens vier Jahren und rät, die Eltern sollten
sich "ein anderes Kind anschaffen". Tuberöse Sklerose ist eine
schwere Stoffwechselstörung; dem Patienten fehlt ein Enzym, so dass Eiweiß
nicht aufgespalten werden kann; statt dessen setzt es sich in Form von
Kalkpfropfen im Gehirn fest. Zu dieser unheilbaren Krankheit kommt bei Mirjam
ein schwerer Autismus. Wer ist schuld daran?, fragt sich die Mutter. Und gibt in ihrem Buch
schonungslos Antwort. "Es war eine schwierige Schwangerschaft, ich habe in
den ersten Monaten viele Medikamente bekommen", so Edith Zeile. Vielleicht
hatte ihr Baby gar nicht leben wollen; eine frühe Fehlgeburt wäre ohne die
hochdosierten Hormongaben wahrscheinlich gewesen.
Doch auch mit sich selbst rechnet die Autorin schonungslos ab. "Man muss
für alles im Leben bezahlen", meint sie. War Mirjams Leiden und Tod die
Quittung dafür, dass ihre Mutter Jahre vor ihr Zwillinge hatte abtreiben
lassen, weil sie damals nicht in ihren Lebensplan passten? Auch ein
Geschwisterchen von Mirjam kam nicht zur Welt, weil die Mutter Angst vor einem
zweiten behinderten Kind hatte. Durch das ganze Buch zieht sich wie ein roter Faden die spirituelle Wandlung
der Autorin. Auf der Suche nach Heilung für Mirjam besucht die verzweifelte
Mutter 13 alternative Mediziner, etliche Heilpraktiker, fünf Naturheilärzte
und vier anthroposophische Ärzte; sie fährt mehrfach zu dem indischen Avatar
Sai Baba. Inzwischen zernagt Mirjam zu Hause Möbel, bekommt Schreianfälle,
zerreißt stundenlang Zeitungen und streut sich Sand über den Kopf. Edith Zeile
gibt ihren Beruf auf.
Auch Mirjams Vater verändert sich. "Er hatte sich immer für Maschinen
interessiert, jetzt gab er seine Professur auf und wurde Heilpraktiker", so
Edith Zeile. Doch das Leid der Tochter bringt die Eltern nicht näher zusammen;
ständige Streitereien um die "richtige" Heilmethode und räumliche
Trennungen führen schließlich zu Trennung und Scheidung.
Als Mirjam stirbt, ist ihre Mutter bei ihr und hält sie im Arm. "Der
Bewohner des Körpers hatte sein Haus verlassen", schreibt sie. Doch auch
heute noch, sechs Jahre später, stehen Mutter und Tochter in geistigem Kontakt.
Mirjams "Brief aus dem Jenseits" ist eins der ergreifendsten Kapitel
des Buches, wenn es auch für die meisten Leser rational nicht nachvollziehbar
sein dürfte. Doch für Edith Zeile sind Medialität und Spiritualität etwas
ganz selbstverständliches, in mehreren Büchern hat sich die Autorin diesem
Thema intensiv gewidmet. "Ich habe in diesem Buch nach außen gebracht, was
mich belastet hat; Schreiben war ein Mittel zu überleben", bilanziert die
62-Jährige. Entstanden ist dabei ein anrührendes Buch, das zum Nachdenken,
nicht zum Mitleiden auffordert.
Edith Zeile: "Ein Kind auf Zeit", Frankfurt, 2002; 130 Seiten,
13,95 Euro.
Ingeborg
Salomon ,
RNZ vom 29.8.2002

Nächstenliebe ist eine warme und
ergiebige Quelle, aber sie sprudelt nicht immer gleich stark. Spenden
für die Opfer der schrecklichen Terrorangriffe in den Vereinigten
Staaten und für die Flüchtlinge in Afghanistan fließen derzeit mehr
als reichlich. So war es immer nach verheerenden Katastrophen. Die
Bilder von überschwemmten oder eingestürzten Häusern, von Toten und
Verletzten öffnen die Herzen der Menschen - und ihre Portemonnaies.
Ein Gefühl des Helfenwollens verbindet sich dann mit der Erfahrung,
wie relativ unwichtig materieller Reichtum ist. Alles kann so schnell
vorüber sein ...!Allein das Deutsche Rote Kreuz verbuchte im Jahr
1999 Spendeneinnahmen in Höhe von 188 Millionen Mark. Da waren das
Hochwasserunglück an der Oder, die Flut in Mosambik und das Erdbeben
in Indien. Im Jahr davor flossen nur 78 Millionen und 2000 sogar nur
66 Millionen Mark. Ein mühsames Geschäft. Und dennoch:
Der Markt für das Gute und Gemeinnützige
wird in den kommenden zehn Jahren schneller wachsen als die Wirtschaft
insgesamt. Allein zwischen 1991 und 2000 sind hier wieder
fast eine halbe Million zusätzlicher Arbeitsplätze entstanden. Die
Wertschöpfung hat in dieser Zeit um rund 50 Prozent zugenommen,
doppelt so viel wie in der gesamten Wirtschaft. Und die Expansion soll
laut Prognos bis 2010 anhalten (siehe Grafik). Immer mehr
Organisationen und Unternehmen haben dort ihre Aufgabe gefunden und
fast zwei Millionen wohltätige und bezahlte Arbeitsplätze geschaffen.
Die Caritas, die Hilfsorganisation der katholischen Kirche, ist mit
ihren 500 000 hauptamtlich Beschäftigten der zweitgrößte Arbeitgeber
in Deutschland. Das evangelische Diakonische Werk hat 450 000 Menschen
auf der Gehaltsliste und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) 75 000. Hinzu
kommen Kirchen, kulturelle und wissenschaftliche Organisationen,
Industrie- und Handelskammern, Vereine oder Stiftungen. Insgesamt
20 000 gemeinnützige Vereine sind registriert und fast 80 000
Institutionen, von denen aber nur 2500 überregional agieren, wie die
Gesellschaft für Sozialmarketing in Bad Honnef angibt.
Viele von ihnen verkaufen ihre Leistungen nicht gegen Geld an den
Markt. Sie sind auf Wohltaten angewiesen, auf Spenden,
Mitgliederbeiträge, Gestiftetes, Zinsen aus ihrem Vermögen oder
Zuwendungen von staatlicher Seite. Ihre Leistungen sind für die
Gesellschaft wertvoll und oft unverzichtbar. Ohne sie müsste der Staat
noch mehr Aufgaben wahrnehmen als bisher - oder sie fielen ganz unter
den Tisch. Insofern sind sie ein Teil unserer Wirtschaft, aber eben
ein ganz besonderer.
Mehr als 10 Milliarden Mark jährlich, so viel spenden die Deutschen
- schätzt man. Ein Viertel davon fließt zur Weihnachtszeit, wenn die
Mildtätigkeit ihr saisonales Hoch erreicht. Da weht noch ein bisschen
vom Geiste Tetzels und des Ablasshandels nach. "Sobald das Geld im
Kasten klingt ..." Oder sind es Sorge oder gar Angst vor einem
sozialen Beben? "Reichtum ohne soziale Verantwortung", sagt Augustinus
Henckel-Donnersmarck, Pater und Management-Guru, "führt direkt in die
soziale Katastrophe." Vier von zehn Bundesbürger geben etwas für
humanitäre Hilfe, Umweltprojekte und vor allem den Tierschutz.
Eine weitere Quelle mildtätigen Geldes sind immer häufiger die
Übereignung großer Vermächtnisse und die Gründung von Stiftungen. Von
den fast 9000 in der Datenbank des Maecenata Instituts in Deutschland
erfassten Stiftungen nennen ein Drittel bis die Hälfte soziale Zwecke
wie Jugend- und Altenhilfe, Wohlfahrtswesen oder einfach mildtätige
Zwecke als Ziel ihrer Arbeit. Wie viel Geld über die Großstiftungen
hinaus eingenommen wird, kann keiner auch nur schätzen. Ihre Bilanzen
sind ebenso undurchsichtig wie die Klingelbeutel in den Kirchen. Das
"gute Geld" scheint die gläsernen Kassen nicht zu mögen.
Ein Vielfaches der Geldspenden machen allerdings die Millionen von
Stunden aus, die ehrenamtliche Helfer und Helferinnen opfern, um
anderen Menschen beizustehen, sie zu pflegen, sie zu beschäftigen oder
sie zu unterstützen. 1998 wurden diese Stunden mit mehr als 60
Milliarden Mark bewertet.
Gleichwohl könnten die Großunternehmen der Wohltätigkeit allein von
Spenden, Stiftungen oder ehrenamtlicher Arbeit niemals existieren.
Deshalb kommen mehr als 90 Prozent des Budgets aus den öffentlichen
Kassen. Rechnet man einmal den Umsatz der sechs Großen der Freien
Wohlfahrtspflege zusammen - das sind die Caritas, die Diakonie, der
Paritätische Wohlfahrtsverband, das Deutsche Rote Kreuz, die
Arbeiterwohlfahrt und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in
Deutschland -, dann steht unterm Strich die Summe von mehr als 110
Milliarden Mark. Das sind 30 Milliarden mehr, als die Deutsche Telekom
umsetzt, kommentiert dies einmal die Wirtschaftswoche. Die
gewaltige Zahl ist allerdings nur eine Schätzung. Genauer wissen es
nicht einmal die wohltätigen Institutionen selbst.
Es hat Tradition, dass die fundamentalen Kenntnisse der
Betriebswirtschaft und des Rechnungswesens im Reiche des Guten und
Gemeinnützigen wenig verbreitet sind, zuverlässiges Controlling noch
eine Seltenheit ist. Kein Wunder also, dass hin und wieder schlecht
gewirtschaftet wird oder gar größere Summen unterschlagen werden. Auch
wenn "kriminelle Machenschaften", wie Thomas Klemp, der amtierende
Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes, versichert, nur in
Ausnahmefällen vorkommen. Das ist gut zu wissen, denn immerhin
hantieren die vielen wohltätigen Organisationen ja vor allem mit
Steuergeldern.
Deutschland: Ganz weit hinten
Im internationalen Vergleich sieht Deutschland nicht wirklich wie
eine großherzige Gesellschaft aus. Mit einem Spendenanteil von gerade
mal vier Prozent der Gesamteinnahmen liegt es sogar ganz weit hinten.
In anderen Ländern beträgt der Durchschnitt eher zehn Prozent. Gibt es
also große Reserven im Spendenmarkt? Oder sind die Deutschen eher
"spendenresistent" und gewohnt, dass die guten Taten aus dem
Staatssäckel finanziert werden? Ist die Zivilgesellschaft nur ein
schöner Sonntagsredenwunsch?
Die Urteile fallen unterschiedlich aus. Thomas Klemp vom Deutschen
Roten Kreuz meint, dass das Spendenpotenzial in diesem Land fast
ausgeschöpft sei. Auf der anderen Seite halten die Wohltäter ihre
Hände immer gezielter und professioneller auf. Die Zeit der schlichten
Sammelbüchsen und der Topfkollekten ist vorbei. Fundraising heißt das
Sammeln heute - und die Sammler Fundraiser. Rund 500 dieser
Spezialisten sollen heute in Deutschland schon hinter dem guten Geld
her sein - ganz speziell ausgebildet. Sogar eine besondere Akademie
wurde dafür von den Wohlfahrtsverbänden gegründet.
Die Frage nach der Zukunft der Spendenmärkte und der
zivilgesellschaftlichen Wohltätigkeit lässt sich nur in Zusammenhang
mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen erkennen und entziffern. In
ihrer Studie Der dritte Sektor in Deutschland stellen die
Autoren fest: "Gleichwohl lässt sich gegenwärtig eine nicht anders als
dramatisch zu bezeichnende revolution of citizen participation
feststellen, die zu einer wahren Flut von Vereinen und Verbänden
geführt hat." In Deutschland hat sich die Vereinsdichte in kurzer Zeit
verdreifacht. Das sind einige Kennziffern in einem Sektor, der
ansonsten durch einen erheblichen Mangel an statistischer
Durchleuchtung auffällt.
Insgesamt weist die International Classification of Nonprofit
Organizations (ICNPO) zwölf verschiedene Sektoren aus, unter ihnen das
Gesundheitswesen, soziale Dienste sowie Umwelt-, Natur- und
Tierschutz. Und eine internationale Studie (Johns Hopkins
University Comparative Nonprofit Sector Project) kommt zu dem
Ergebnis: Der Sektor ist größer und bedeutender, als bisher
wahrgenommen wurde. Insgesamt sind dort offiziell zwischen 1,3
Millionen und zwei Menschen beschäftigt, je nachdem, was man mitzählt.
Er hat damit eine ähnliche ökonomische Bedeutung wie etwa die Banken-
und Versicherungsbranche oder die Transportindustrie in Deutschland.
In den neuen Bundesländern ist dieser Sektor in den vergangenen Jahren
fast als Einziger kräftig gewachsen. Ein plausibler Aufholprozess.
Gesundheitswesen und soziale Dienste - sie dominieren hierzulande
den so genannten dritten Sektor. Es ist nicht besonders waghalsig
anzunehmen, dass diese Tätigkeitsfelder und die Spenden, die sie
finanzieren, in den kommenden Jahrzehnten eher noch stärker
expandieren. Im Zuge der weiteren Entstaatlichung, mit dem Anstieg der
privaten Einkommen und Vermögen und einem neuen Gefühl für die
gesellschaftliche Verantwortung jedes Einzelnen (Zivilgesellschaft)
sind die Weichen auf Wachstum gestellt. An der Aussage des Thomas
Klemp vom Deutschen Roten Kreuz, das Spendenpotenzial sei weitgehend
erschlossen, darf man getrost zweifeln. Die Bereitschaft zu guten
Taten und zu größeren persönlichen Opfern ist noch längst nicht
ausgeschöpft. Das zeigen etwa die kräftig wachsenden Sponsorengelder,
die heute für Kunst und Kultur aufgewendet werden, die vielen
Freundeskreise, die Schulen, Museen und Theater finanziell
unterstützen. Überdies hat Deutschland da noch einen besonders großen
Nachholbedarf.
Freilich muss das Vertrauen in die Institutionen, die auf diesen
Märkten tätig sind, wachsen. Das Rote Kreuz beispielsweise war einmal
eine erstklassige Marke. Skandale und mangelnde Effizienz haben sie
beschädigt. Eine nachhaltige Professionalisierung ist deshalb
notwendig, auch wenn das mit dem Image der Wohltätigkeit zu
kollidieren scheint. Oder wie der Präsident des Deutschen Roten
Kreuzes Knut Ipsen gesagt hat: Das reine Herz allein führt leider oft
zum Konkursrichter.
Quelle: Die Zeit, 45, 1.11.2001

7. Heidelberger Selbsthilfetag - Von
Anonymen Alkoholikern bis zu Zwillingseltern
mio. "Ich habe die tiefe
Einsamkeit und Verzweiflung eines Alkoholikers erlebt", sagt Erich
(der Name wurde von der Redaktion geändert). Erich griff schon als
Jugendlicher zum Alkohol. Er erzählt: "Später habe ich rund um
die Uhr getrunken, ich bin fünf Jahre lang nicht mehr nüchtern
geworden." Seine Ehe scheiterte, und er wurde schwer krank in ein
psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. "Ich wusste nicht, ob ich
noch lebe oder schon tot bin." Die Ärzte machten ihn auf die
"Anonymen Alkoholiker" aufmerksam. In der Selbsthilfegruppe
fand Erich Halt (mit einem Rückfall). Er lernte seine zweite Frau
kenne, mit der er mehrere Kinder hat und bis heute glücklich
verheiratet ist. "Ich habe eine zweite Chance bekommen", sagt
er.
Die "Anonymen
Alkoholiker" gehören zu den rund 500 Selbsthilfegruppen
in der Region um Heidelberg, Mannheim und den Rhein-Neckar-Kreis. Das
erste Mal fand der Selbsthilfetag im Rahmen der Trend-Messe in der
Stadthalle statt. Veranstaltet wurde der 7. Selbsthilfetag vom
Heidelberger Selbsthilfe- und Projektbüro in Kooperation mit der
Regionalen Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen. Das Büro wurde
1988 als Bundesmodellprojekt erprobt. 1992 wurde der Paritätische
Bezirkswohlfahrtsverband der Träger. Unter der Federführung von Lothar
Binding, MdB, wurde eine Finanzierung entwickelt, an der sich die Stadt
Heidelberg, der Rhein-Neckar-Kreis und das Land beteiligen. "Ich
bin froh, dass es der Gemeinderat akzeptiert hat, die
Selbsthilfebewegung zu fördern", sagte Dr. Beß.
Ansprechpartner in dem Büro sind
Sabine Popp, Marion Duscha und Marion Schutt. "In
Selbsthilfegruppen kommen Menschen zusammen, die unter einem gemeinsamen
Problem leiden, um mit vereinten Kräften ohne professionelle Leitung
etwas zu dessen Überwindung beizutragen", erklärte
Diplom-Psychologe Jürgen Matzat, Vorstandsmitglied der Deutschen
Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, in seinem Vortrag. Insgesamt
gibt es in Deutschland schätzungsweise 100 000 Selbsthilfegruppen.
Matzat unterteilte die Gruppen in drei Kategorien. So gibt es
Selbsthilfegruppen, die sich nach dem Vorbild der Anonymen Alkoholiker
richten und grundsätzlich selbst finanzieren. "Uns ist die Unabhängigkeit
wichtig", erklärt Erich, "die Miete für die Räume, in denen
wir uns treffen, zahlen wir selbst. " Daneben beschrieb Matzat die
so genannten Selbsthilfe-Organisationen, die Informationen über
Krankheiten anbieten, beispielsweise über Mukoviszidose.
Als dritte Gruppe nannte der Referent
die Gesprächs-Selbsthilfegruppen, in denen seelische Probleme
besprochen werden. Seit dem Jahr 2000, so Matzat, sind die gesetzlichen
Krankenversicherungen verpflichtet, Selbsthilfegruppen, Organisationen
und Kontaktstellen, die sich die Prävention oder Rehabilitation von
Versicherten zum Ziel gesetzt haben, mit einer Mark pro Versichertem zu
unterstützen. Im vergangenen Jahr umfasste dieser Betrag rund 72
Millionen Mark. "Die Verteilung der Gelder ist nicht
durchschaubar", kritisierte Ralf Baumgarth vom Paritätischen
Wohlfahrtsverband. Einheitliche Grundsätze zur Verteilung der Gelder
werden noch erarbeitet. Am Informationsabend der Selbsthilfegruppen
herrschte ein reges Treiben. Da gab es Informationen über die
"Eltern von Straßenkindern", für Schwerhörige und Ertaubte,
über "Frauenselbsthilfe nach Krebs" und über den Väteraufbruch.
Das Selbsthilfebüro ist Betroffenen gerne bei der Gründung einer
eigenen Gruppe behilflich, bei Bedarf gibt es kostenlose Räume und
Beratung. Hilfesuchende wenden sich an das
Heidelberger Selbsthilfe- und Projektbüro, Telefon 0 62 21 / 18 42 90.
Die Anonymen Alkoholiker Heidelberg erreicht man unter Telefon
06221/25372.
RNZ vom 16.10.2001

Soziales Handeln jetzt leichter
gemacht
Diakonisches Werk setzt das Modellprojekt "Neue
Freiwilligendienste" fort - Engagement und Studium
ab. Wie viele Menschen heute weltweit
in Not sind, das wissen wir schon allein aus Bildern in den Medien, die
oft betroffen machen. Aber auch hierzulande gibt es viele Menschen, die
auf Hilfe von außen angewiesen sind. Schwerstbehinderte, pflegebedürftige
Rentner und Schwerkranke haben unabhängig von ihrer finanziellen
Situation ein Anrecht auf Hilfeleistungen seitens anderer Menschen. In
dieser Hinsicht kann jeder auf eigenen Wunsch hin aktiv werden. In
Heidelberg nun wird hilfsbereiten Menschen soziales Handeln, sprich
Helfen, durch zahlreiche Projekte und Einrichtungen leichter gemacht.
Zur Vorstellung eines aktuellen
Projekts unter dem Namen "Neue Freiwilligendienste" trafen
sich Vertreter des Diakonischen Werks mit Oberbürgermeisterin Beate
Weber Diese eröffnete die Gesprächsrunde und unterstrich die große
Bedeutung der Freiwilligentätigkeit für die Gesellschaft. Bürgerschaftliches
Engagement sei in Heidelberg ein politischer Handlungsschwerpunkt.
Nachdem Heidelberg zum Modellstandort im Städtenetzwerk ausgewählt
wurde, sind hier bereits einige Projekte entstanden. Dabei verdient die
in den Jahren 1997 bis 2000 entstandene Freiwilligenbörse besondere
Beachtung. Dort können aktive Bürgerinnen und Bürger aus Hunderten
von Angeboten aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie dem Sozialen,
der Kultur und der Ökologie auswählen. Die Förderung dieses bürgerschaftlichen
Engagements habe der Gemeinderat zu einem wichtigen Ziel erhoben, so die
Oberbürgermeisterin.
In Heidelberg wird nun konkret der
Versuch unternommen, das freiwillige soziale Engagement als eine Ergänzung
zum Studium anzubieten. Dieses Konzept wird an der Heidelberger Uni mit
Studenten der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Fakultät
verwirklicht. Den Studierenden werde also nicht nur die Theorie während
ihres Studiums vermittelt, sondern das soziale Engagement verhilft ihnen
zu wichtigen praxisbezogenen Erfahrungen und ergänzt somit sinnvoll das
Studium, sagte Rainer Hub, ein Mitarbeiter des Projekts.
Das Diakonische Werk setzt sich dafür ein, die
freiwilligen Helfer mit verbesserten Chancen auf den Arbeitsmarkt zu
schicken. So heißt einer der Slogans des Hilfswerks'
"Ehrenamtliche brauchen mehr als nur ein Dankeschön. "Im
Sinne eines gegenseitigen Nutzens soll das Verhältnis zwischen Helfer
und dem Hilfebedürftigen auch nach Meinung von Henry von Böse, Geschäftsführer
im Diakonischen Werk, ausfallen. "Die Dienste werden
gesellschaftlich honoriert sowohl in Form eines finanziellen Ausgleichs
als auch durch Anerkennung für die berufliche Laufbahn", so von Böse.
Freiwilliges soziales Engagement bei
jungen Menschen hat nach den Worten von Böses Konjunktur, dennoch
belegt eine Studie, dass nur 8,7 Prozent aller Ehrenamtlichen jünger
als 30 Jahre sind. Diesen negativen Tendenzen will man neue
Praxismodelle entgegensetzen. Eine positivere Entwicklung belegt die
Zahl der jungen Menschen, die ein freiwilliges soziales Jahr in der
Diakonie hinter sich brachten. Deren Zahl hat sich seit Anfang der 90er
Jahre bundesweit von zirka 7000 im Jahre 2001 fast verdoppelt. An
verschiedensten Arbeitsfeldern mangele es nicht, erklärte Heidi
Farrenkopf, Leiterin des Diakonischen Werks in Heidelberg.
Interessenten können sich an die
Freiwilligenbörse, Alte Eppelheimer Straße 38, Telefon HD 61 94 44,
wenden.
RNZ vom 31.7.2001
"Städtisches Projekt "Sozialverträgliches Verhalten in
Wohnanlagen" soll beim Streit unter Mietparteien in großen Anlagen
schlichten helfen
Kinder brauchen
Platz zum Spielen, und sie
sind auch mal laut - nicht immer zur Freude der Nachbarn. Bei ernsthaften
Streitigkeiten zwischen Nachbarn in großen Wohnanlagen setzt die Stadt ab
September so genannte "Konflikt-Managerinnen" ein.
Von Holger Buchwald
"Hören Sie das?", fragen die entrüsteten Nachbarn. Aus einer
Wohnung kommen seltsame, stöhnende Geräusche. In der Phantasie der Belästigten
spielen sich hinter der Tür abenteuerliche Sex-Szenen ab. Aber Gabriele
Wehrmann kann die aufgebrachten Bürger beruhigen. Die Gruppenleiterin in der städtischen
Asylstelle weiß, dass der Lärm nur von einem ausländischen Mitbürger
verursacht wird - der laut betet. Jetzt gilt es, den Konflikt zu schlichten -
den Mann zu leiserem Beten aufzufordern und seine Nachbarn um mehr Toleranz zu
bitten.
Kreischende Kinder und nicht eingehaltene Ruhezeiten sind kein Problem
solange es sich um die eigenen Kinder und den eigenen Krach handelt. Die Geräuschkulisse
wird jedoch zur Lärmbelästigung, wenn der Nachbar dafür verantwortlich ist.
Ein Konflikt, der oft in großen Wohnanlagen eskaliert. Im Ernstfall
protestieren die Nachbarn beim Vermieter vehement gegen die Ruhestörer oder
Verschmutzer. Unterschriftenlisten werden abgegeben; es wird gemobbt und
geschimpft. Um den sozialen Frieden wieder herzustellen, sieht der Vermieter
dann nur eine Lösung: die Quelle der Störungen zu beseitigen, nämlich der lärmenden,
nicht integrierten Familie zu kündigen. Damit steht das städtische Sozialamt
vor einem Problem, denn meist handelt es sich um ausländische Großfamilien, für
die nur schwer neuer Wohnraum zu finden ist. Faktisch sind die Betroffenen dann
nach der Kündigung obdachlos Endstation Mörgelgewann, in den Wohnungen der
Obdachlosenbehörde.
Hier setzt ein neues Projekt des städtischen Sozialamtes an:
"Sozialverträgliches Verhalten in Wohnanlagen". Fünf
Mitarbeiterinnen des sozialen Dienstes und der Abteilung für Asylbewerber
sollen in gravierenden Fällen die Konflikte zwischen Mietparteien in großen
Wohnanlagen schlichten. Unter ihnen ist auch Gabriele Wehrmann, die in ihren 13
Jahren bei der Asylstelle schon einige Erfahrung als vermittelnder
"Diplomat" im Kampf der Kulturen zwischen streitenden Nachbarn
gesammelt hat. "Eine Schlichtung ist in der Regel möglich, wenn die
Betroffenen nicht schon zu gereizt sind", berichtet Wehrmann.
Bisher hatte die städtische Mitarbeiterin "nicht genug Zeit, um bei den
Streitigkeiten mehr in die Tiefe zu gehen." Jetzt bewilligte der
Gemeinderat aber 100 000 Mark für das neue Projekt, das im September anlaufen
soll. Eine ganztags beschäftigte Kraft wird eingestellt, damit sich die fünf
ausgesuchten Konfliktmanagerinnen neben ihren eigentlichen Aufgaben auch dem
"sozialen Verhalten in Wohnanlagen" widmen können. Bis es jedoch so
weit ist, werden die Frauen geschult und lernen, wie man Krisengespräche führt,
trainieren, sich selbst zu behaupten.
Bei Streitigkeiten mehr in die Tiefe gehen
Ausgangspunkt für das neue Projekt waren zwei konkrete Vorfalle in der
Emmertsgrundpassage und am Otto-Hahn-Platz. Die Verantwortlichen werden jedoch
nicht müde zu erklären, dass es sich um ein ganz Heidelberg betreffendes
Problem handelt: Wohnprojekte in Rohrbach und Handschuhsheim seien ebenso
betroffen wie solche auf dem Boxberg und in Kirchheim. "Bisher sind 20
problematische Fälle bekannt", erzählt Sozialamtsleiter Wolfgang
Reinhard: Die betroffenen Großfamilien haben bis zu 14 Gegner in der
Nachbarschaft. Aber für fünf- bis 12-köpfige Familien ist einfach kein neuer
Wohnraum zu finden; eine Kündigung der Wohnung muss vermieden werden.
Zwei Jahre wird das Projekt getestet; danach muss der Gemeinderat neu
entscheiden. Die Verantwortlichen setzen große Hoffnungen in das
Konfliktmanagement. Gabriele Wehrmann glaubt, dass Ausländerfeindlichkeit
abgebaut werden könne, wenn das gegenseitige Verständnis gefördert werde. Die
Störer oft neu angekommene Flüchtlinge müssten auf die hier geltenden Regeln
hingewiesen werden; und den Nachbarn müssten die kulturellen Unterschiede erklärt
werden für ein friedliches und soziales Miteinander, denn auch so ist die
Quelle der Belästigung zu beseitigen."
RNZ vom 19.7.2001
Weihnachten
2000 - X-mas is getting closer (20.12.2000)
When the last Kalender-sheets
flattern through the winter-streets
and Dezemberwind is blowing,
then ist everybody knowing
that it is not allzuweit:
she does come - the Weihnachtszeit.
All the Menschen, Leute, people
flippen out of ihr warm Stueble,
run to Shoppi, Coop and Kress,
make Konsum and business.
Kaufen this und jene Dings
and the Churchturmglocke rings.
Manche holen sich a Taennchen,
when this brennt, they cry "Attention".
Rufen for the Feuerwehr:
"Please come quick to loeschen her!"
Goes the Taennchen of in Rauch,
they are standing on the Schlauch.
In the kitchen of the house
mother makes the Christmasschmaus.
She is working, schufting, bakes
hit is now her Yoghurtkeks.
And the Opa says als Tester:
"We are killed bis to Silvester".
Then he fills the last Glas wine -
yes, this is the christmastime!
Day by day does so vergang,
and the Holy night does come.
You can think, you can remember,
this is immer in Dezember.
Then the childrenlein are coming
candle-Wachs is abwaerts running.
Bing of Crosby Christmas sings
while the Towerglocke rings
and the angels look so fine -
well this is the Weihnachtstime.
Baby-eyes are big and rund,
the familiy feels kerngesund
when unterm Weihnachtsbaum are hocking
then nothing can them ever shocking.
They are so happy, are so fine -
this happens in the Chistmastime!
The animals all in the house,
the Hund, the Katz, the bird, the mouse,
are turning round the Weihnachtsstress,
enjoy this day as never nie,
well they find Kittekat and Chappi
in the Geschenkkarton von Pappi.
The familiy begins to sing and wieder does a Gloeckchen ring.
Zum Song vom gruenen Tannenbaum the Traenen rennen down and down.
Bis our mother ploetzlich flennt:
The christmas-Gans im Ofen brennt!"
Her nose indeed is very fine
this is the Ende of the Weihnachtstime.
Zivis
sammeln für Bedürftige
(RNZ, 12.12.2000, S. 3)
Heidelberger Zivildienstleistende
haben ein Herz für Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Mit
einer engagierten Sammelaktion, die bereits am Wochenende (9.12.2000)
begann,
beteiligen sie sich an der Weihnachtsaktion der RNZ, die sozial
Bedürftige innerhalb Heidelbergs und im Rhein-Neckar-Kreis
unterstützt. 15 Zivis gehören gewissermaßen zum harten Sammler-Kern;
über 100 weitere ihrer Kollegen wurden schriftlich über die Aktion
informiert und gebeten, sich zu beteiligen.
Auf die Heidelberger Zivis konnte man
schon in den vergangenen Jahren bauen: Anfang der 90er Jahre beteiligten
sie sich an einer Aktion, die sich für Straßenkinder in Guatemala
einsetzte. 33.000 DM kamen damals für die "Casa Alianza"
zusammen. Die damalige Ministerin Angela Merkel bescheinigte den
Heidelberger Zivis, sie setzten sich dafür ein, dass Kinder in Guatemala
den Teufelskreis der Armut durchbrechen können.
jetzt wollen die Zivildienstleistenden
erneut ein Zeichen setzen und vereint für Menschen in Heidelberg und
Umgebung sammeln. Am Ende soll eine ansehnliche Summe stehen, haben sie
sich vorgenommen. Die RNZ bietet für diese spezielle Aktion ein
Sonderkonto an:
Konto 48070 bei der Sparkasse Heidelberg,
BLZ 67250020,
Stichwort "RNZ-Weihnachtsaktion ZDL"
Ansprechperson: Bernd Arnold, Neckargemünderstr. 2, 69239 Neckarsteinach
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Heidelberger
Interessengemeinschaft für rumänische Waisenkinder sucht Paten,
ehrenamtliche
Mitstreiter und einen Zivildienstleistenden
Eine Chance für die verlassenen Kinder
Von Kirsten Baumbusch, RNZ vom 16.11.2000
"Wer die Ärmsten dieser Welt gesehen hat, fühlt sich reich genug zu
helfen." Dieser Satz von Albert Schweitzer ist für einen Heidelberger
Verein zum Wahlspruch geworden. Vor rund einem Jahrzehnt war es, als Claire
Thobe-Arza die Interessengemeinschaft für rumänische Waisenkinder ins Leben
rief. Heute gibt eine Hand voll Aktiver um die erste Vorsitzende und ihre
Stellvertreterin Ursula Hummel mehr als fünfzig verlassenen rumänischen
Kindern eine Lebenschance.
Verlassen, das bedeutet, dass ein Kind aus der Familie in eine staatliche
Institution abgeschoben wird. Eine traurige Tradition aus der Ceausescu-Zeit und
Konsequenz aus der Verelendung des Landes. Auch zehn Jahre nach dem Tod des
Diktators fehlt es in Rumänien an allem. Doch die Kriege auf dem Balkan haben
Rumänien im Westen zu einem weitgehend vergessenen Land gemacht. Der
Lebensstandard sinkt ins Bodenlose, gut ausgebildete Menschen verlassen in
Scharen das Land und die Zahl der von ihren Familien verlassenen Kindern steigt
noch immer.
Um wirklich helfen zu können, wurden von der Heidelberger
Interessengemeinschaft deshalb in den letzten Jahren in Ghimbav bei Brasov zwei
große Häuser mit Garten gekauft, in denen derzeit etwa 20 Kinder aufwachsen
und prächtig gedeihen.
Vor rund einem Jahr dann berichtete der damalige Zivildienstleistende, der
Heidelberger Alex Toma, von der schier unvorstellbaren Not der verlassenen
Kinder im Krankenhaus Sighisoara (Schässburg). Im Keller der Kinderstation
vegetierten 16 Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren apathisch vor sich
hin. Lachen und weinen hatten sie schon längst verlernt. Einige wippten nur
stereotyp mit dem Oberkörper hin und her, andere schlugen immer wieder den Kopf
gegen die Gitterstäbe. Einmal am Tag erhielten sie eine undefinierbare Pampe
zum essen, die Windeln wurden zum Teil nur alle zwei Tage gewechselt. Diese
Kinder, so hieß es vom abgestumpften Pflegepersonal, seien "irrecuperabel",
zu deutsch verrückt, schwachsinnig. Alex Toma wollte das nicht glauben. Und
auch die anderen Vereinsmitglieder bestärkten ihn. "Ein Berg von Arbeit
wartet auf uns.
Wir wissen, dass unser Weg oft steinig und mühsam sein wird, aber er wird
sich lohnen"; schrieben sie im Mitgliederbrief vor einem Jahr. Das hat sich
nun bestätigt, 13 Kinder konnten in rumänischen Pflegefamilien untergebracht
werden. "Ein sagenhafter Erfolg", sagt Ursula Hummel im RNZ-Gespräch,
zumal die Bürokratie in Rumänien schlimme Hürden aufbaut. Doch der kleine
Heidelberger Verein hat sich zwischenzeitlich in Rumänien einen guten Namen
gemacht. Gelten doch die beiden Kinderhäuser in Ghimbav bei Brassov als
Vorzeigeprojekt für das ganze Land.
Sie selbst hat bei einem Besuch in Sighisoara dem Schicksal der kleinen
Roxana nachgespürt. Nachdem sie im letzten Winter plötzlich von ihrem
betrunkenen Vater aus der Klinik nach Hause abgeholt worden war, fand sie der
Verein nach Wochen in einer löchrigen Hütte, bis aufs Skelett abgemagert und
mit einem Kiefer- und Oberschenkelbruch.
Jetzt ist es dem Verein gelungen, die Kleine und ihren Zwillingsbruder
aufzupäppeln. Roxana hat zugenommen und nun mit über vier Jahren auch das
Sitzen gelernt. Doch, so hat Ursula Hummel
beim Besuch der Familie erfahren, nicht nur das Kind, die
ganze Familie lebt in tiefstem Elend. Gerade hat die 27-jährige Mutter ihr
siebtes Kind geboren. Sie selbst ist zu schwach, dass an Stillen nicht zu denken
ist, stattdessen versucht sie ihr Jüngstes mit ausgekochtem Reis zu füttern.
Roxanas Eltern gehören zu den Roma, die
unter Ceausescu zwangsweise sesshaft gemacht und ihrer Kultur beraubt wurden.
Von der übrigen rumänischen Bevölkerung verachtet, leben sie in einer Art
Slum am Rande der Städte, ohne fließendes Wasser und unter katastrophalen
hygienischen Zuständen.
Schlimme Traumatisierung haben alle Kinder hinter sich, derer sich die
Interessengemeinschaft für rumänische Waisenkinder angenommen hat. Auch
Melinda, von der die Pfleger im Krankenhaus
nur sagten, dass sie autistisch und taub sei. Heute ist Melinda ein fröhliches
sechsjähriges Mädchen, das bei Pflegeeltern lebt. Von Autismus und Taubheit
keine Spur.
Langfristig wollen die Aktiven auch die Vermittlung rumänischer Kinder nach
Deutschland in Angriff nehmen. Zunächst war zwar die Idealvorstellung, die
verlassenen Kinder wieder in ihre eigene Familie zu integrieren und diese
materiell und menschlich zu unterstützen. Doch das, so die schmerzliche
Erfahrung, ist nur ganz selten möglich - zu ausweglos sind die Lebensumstände
der meisten. Deshalb werden Menschen gesucht,
die den Verein finanziell unterstützen beziehungsweise mit einem festen
monatlichen Betrag eine Patenschaft für ein Kind beziehungsweise für eine
ganze Familie übernehmen wollen. Letzteres, so Ursula Hummel, wäre vor allem
für Praxisgemeinschaften oder Betriebe geeignet. Da beim Verein keine
administrativen Kosten entstehen und die Mitglieder in direktem Kontakt stehen
mit den Empfängern, ist eine direkte Verwendung der Mittel garantiert.
Gesucht werden aber auch noch ehrenamtliche Mitstreiter, möglicherweise
sogar mit rumänischen Sprachkenntnissen oder sonstigen Beziehungen zu
Osteuropa. Gesucht wird auch noch ein junger Mann mit guten
Rumänisch-Kenntnissen als Zivildienstleistender. Zu erreichen ist die
Interessengemeinschaft für rumänische Waisenkinder Heidelberg in der
Heiligenbergstraße 1a, 69121 Heidelberg. Claire Thobe-Arza ist unter
Telefonnummer 0 62 21 / 48 06 04 zu erreichen, Ursula Hummel unter 0 62 23 / 7
41 04. Das Spendenkonto bei der Sparkasse Heidelberg (BLZ 672 500 20) hat die
Nummer 13 11 069.
Zur
Interessengemeinschaft
Freiwilligenagenturen-Treffen
Gemeinsame Erklärung der Stiftung
Bürger für Bürger und der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur
Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS):
Freiwilligenagenturen und
Selbsthilfekontaktstellen sprechen sich beim ersten
bundesweiten Treffen gegen Ressourcenkonkurrenz, für bessere finanzielle
Absicherung beider Einrichtungsformen sowie für eine engere Zusammenarbeit aus:
- Selbsthilfekontaktstellen: Seit mehr als 15 Jahren sind
bundesweit 160 professionelle Selbsthilfekontaktstellen entstanden. Sie
arbeiten themenübergreifend auf örtlicher Ebene und informieren,
beraten und unterstützen Selbsthilfegruppen und Interessierte.
- Freiwilligenagenturen: Gleichzeitig haben in den
vergangenen drei Jahren mehr als 100 Freiwilligenagenturen in Deutschland
eröffnet. Deren Aufgabe ist die
Information und Beratung über ehrenamtliches und freiwilliges Engagement
und die Vermittlung von ehrenamtlich Interessierten.
Tag
des Freiwilligen-Engagements Heidelberg (RNZ vom 6.12.99)
Eine Anerkennung für die Stillen im Lande - Vier gute Beispiele für
bürgerschaftliches Engagement (von Kirsten Baumbusch)

Von rechts: Heinz-Erwin Dordel (TSG Rohrbach), Ulrich Hiller
(VHS-Radler), Tanja Paschen (Freiwilligen-Börse), Heike Schwellinger
(Frauengesundheitszentrum) und Klara Liebler (Nichtsesshaftenhilfe) sowie Ingrid
Moser (Interview). Click vergrößert (Foto: Welker).
"Eigentlich gehören sie eher zu den Stillen im Lande. Menschen wie
Klara Liebler, Ulrich Hiller, Heinz-Erwin Dordel und Heike Schwellinger. Sie
engagieren sich in ihrer Freizeit für andere. ... Der Tag des freiwilligen
Engagements, der in aller Welt am 5. Dezember begangen wird, rückte diese Vier
bei einem Brunch im Seniorenzentrum Neuenheim exemplarisch ins Rampenlicht der
Öffentlichkeit. Hatte doch die Freiwilligen-Börse Heidelberg einen kleinen
Wettbewerb ausgeschrieben, in dem Menschen vorgeschlagen werden sollten, die
sich in besonderer Weise "Ehrenamtlich" engagieren"
- Heinz-Erwin-Dordel: "Beruflich beim Tiefbauamt der Stadt
Heidelberg beschäftigt, gehören sein Feierabend und die Wochenenden der
Familie und der TSG Rohrbach. Dort nämlich betreut er die rund 250 Kinder
der Fussballabteilung. ... 'Ein bisschen ist ein Trainer auch Vater', hat er
erlebt. .. Sehnlichster Wunsch für ihn wäre ein Jugendraum für die TSG.
'Dann müssten wir nicht immer in die Wirtschaft', sagt er, dort kostet
nämlich eine Cola mehr als ein Bier:"
- Ulrich Hiller: Das freiwillige Engagement von Ulrich Hiller
ist zwar auch sportlich, aber ganz anderer Natur. Der passionierte Radfahrer
organisiert zusammen mit Gleichgesinnten die Radtouren der vhs-Radler, der Radlergruppe der Volkshochschule. Das breite Spektrum der Touren der
vhs-Radler ist für ihn auch eine Möglichkeit, mit vielen unterschiedlichen
Menschen zusammen zu kommen. "Es macht einfach Spaß, mit Leuten
verschiedener Herkunft gemeinsam Touren zu unternehmen", erzählt
Hiller. "Und nett waren bisher alle, die zu uns kamen." Als
Anerkennung reicht ihm schon, wenn seine Mitradler
ihm am Ende einer von ihm
ausgetüftelten Tour ein Bier spendieren.
- Heike Schwellinger: "Vor einem knappen halben Jahr ist die
Diätassistentin arbeitslos geworden. Ein hartes Los, das nicht wenige für
eine ganze Weile lähmt. Nicht so die 36-Jährige. Sie erkundigte sich bei
der Freiwilligen-Börse, wo sie denn ihr Interesse, im Büro zu arbeiten und
sich in Sachen Computer fit zu machen, einbringen könnte. Schnell war das
Frauengesundheitszentrum gefunden, für das sie nun einen Vormittag in der
Woche Adressenlisten, Teilnehmerverzeichnisse schreibt und Bücher
zusammenstellt. ... Eine ganz neue Form des Ehrenamtes, die sich in Zukunft
noch weiterer Verbreitung erfreuen dürfte. 'Einfach einmal ausprobieren',
rät sie"
- Klara Liebler: "Dass sie zwischenzeitlich 75 Jahre alt und als
Hauswirtschaftsmeisterin längst pensioniert ist, hindert die Heidelbergerin
nicht. Sie arbeitet in der Heiliggeist-Pfarrei in der Nichtsesshaftenhilfe
mit, besucht Menschen in Altenheimen, Kliniken oder im Hospiz und hilft
allein stehenden Menschen, mit der Einsamkeit besser fertig zu werden.
Nächstenliebe nennt sie bescheiden ihre Hauptmotivation."
Heidelberger
Hauspflegeverein seit 40 Jahren aktiv (RNZ vom 27.12.99)
Sabine Hertel (sitzend), Silke Weise, Jutta Fremel und Karin
Schmitt-von-Unruh. Geschäftsführerin Sybille Ott, Dr. Horst Bauer und Gerhard
Schreiter vom Vorstand.
Foto: Welker
"Mitte Dezember 1999 feierte der Verein sein 40-jähriges Bestehen. Das war
Anlass für eine Feierstunde, in der die Vertreter der Stadt das soziale
Engagement dieser so wichtigen Einrichtung würdigten, für die über 70
Krankenschwestern, Aktenbetreuerinnen und Aushilfskräfte tätig sind. Dies
gewissermaßen rund um die Uhr - und eben auch an Wochenenden und Feiertagen. Um
die hundert Patientinnen und Patienten betreut der Heidelberger Hauspflegeverein
insgesamt, und es ist erklärtes Ziel der Geschäftsführerin, Sybille Ott, von
den Pflegeeinrichtungen "die Beste zu bleiben". ... Mit elf Autos
sind die Mitarbeiterinnen derzeit im Stadtgebiet unterwegs und eines davon ist
laut Sybille Ott "besonders reparaturbedürftig". Will heißen:
Eigentlich könnte der Verein dringend ein Neues brauchen. ... "Uns ist
nichts Menschliches fremd", sagt die engagierte Geschäftsführerin
generell über die Tätigkeiten des Heidelberger Hauspflegevereins, dem rund
dreihundert zahlende Mitglieder angehören. Diejenigen, die in der häuslichen
Pflege arbeiteten, hätten meist ein recht persönliches Verhältnis zu ihren
Patientinnen und Patienten. Auch wenn die Dienste des Hauspflegevereins immer
später in Anspruch genommen werden und die Patienten oft nur wenige Wochen oder
Monate bleiben. ... Natürlich ist der Verein stolz darauf, den Namen der Stadt
zu führen - im übrigen ein Privileg, das noch zu Zeiten von Oberbürgermeister
Reinhold Zundel im Jahr 1981 zustande kam."
Weitere Infos zum
Hauspflegeverein.
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Arbeiter-Samariter-Bund:
Winterfeier für behinderte Menschen (RNZ vom 25.1.2000)
"Es war eine ausgesprochen ungewöhnliche Winterfeier, die gerade
dadurch ihren besonderen reiz erhielt. Nicht für sich selbst und seine
Mitglieder, sondern für die behinderten Menschen, die er betreut und ständig
befördert, hatte der ASB diese Feier veranstaltet - und entsprechend anheimelnd
war die Stimmung. Roland Weiß, Geschäftsführer des ASB und Irmgard Emmerich
hatten die Feier organisiert - gemeinsam mit Zivis und weiteren ehrenamtlichen
Helfern.
Der ASB ist in Heidelberg seit 1985 mit der Durchführung des
Beförderungsdienstes für schwerbehinderte Menschen betraut. Hilfe und
Unterstützung für behinderte Menschen gehört zu den satzungsmäßigen
Aufgaben des Verbands, der in diesem jahr auf sein 111-jähriges Bestehen
zurückblicken kann. ... Der Beförderungsdienst für Behinderte ist trotz
vielfältiger Bemühungen um einen behindertengerechten öffentlichen Nahverkehr
eine auch in Heidelberg nicht wegzudenkende Einrichtung. Im Jahr 1998 hatte der
Bund 3845 Beförderungen für behinderte Heidelberger durchgeführt und täglich
auch behinderte amerikanische Schulkinder zu ihren schulischen Einrichtungen in
Heidelberg befördet."
Foto: Alex: Charlie Haupt am Klavier und Dr. Harald Pfeiffer an der Trompete
sorgten bei der Winterfeier des Arbeiter-Samariter-Bundes für den guten Ton.
Lese-Ausstellung
über ehrenamtliches Engagement in der VHS Heidelberg (RNZ vom 28.3.2000)
"Stellen Sie sich vor, es gäbe in Heidelberg keine Menschen, die sich
freiwillig und ehrenamtlich engagieren! Können Sie sich so eine Gesellschaft
überhaupt vorstellen? In den Schulen würden keine Elternbeiräte mitwirken, es
gäbe keine Sportvereine, bei der Telefonseelsorge würde niemand das Telefon
abnehmen, niemand würde sich um die Obdachlosen kümmern, in den Kirchen gäbe
es keine Chöre, die Kröten hätten derzeit keine Chance beim Überqueren der
Straße, ein Notruf bei der Freiwilligen Feuerwehr oder beim Technischen
Hilfswerk wäre nutzlos, die Heiliggeistkirche wäre mangels Aufsicht fast immer
geschlossen ...". In ihrer Rede führte die Leiterin der VHS, Dr. Luitgard
Nipp-Stolzenburg, einige anschauliche Beispiele an, um die die Thematik der
gerade eröffneten Ausstellung z verdeutlichen.
- In der "Lese-Ausstellung" werden engagierte Bürgerinnen und
Bürger in Wort und Bild vorgestellt. Die Idee entstand anläßlich des Tages
des Ehrenamtes im Dezember 1999.
- Ort: Volkshochschule
Heidelberg in der Bergheimer Strasse 76, täglich von 8 bis 21.30 Uhr
- Dauer: 28. März bis Mitte Mai 2000, Mo - Sa.
Bürgerschaftliches
Engagement gewürdigt: Ehrenamtspreis von Lothar Binding MdB (4/2000)
Lothar Binding, der SPD-Bundestagsabgeordnete, hatte im Dezember letzten
Jahres einen Ehrenamtspreis ausgeschrieben, dessen Preisträger nun jeweils 200
DM überreicht bekamen. Das ehrenamtliche bzw. bürgerschaftliche Engagement
könne gar nicht hoch genug bewertet werden; Deutschland ohne Menschen, die sich
uneigennützig engagieren, wäre ein sehr armes und gefühlskaltes Land. Er
wolle keineswegs eine Sonntagsrede halten, wie es oft getan wird, sondern kenne
das Ehrenamt selbst aus seinem jahrelangen Engagement bei der DLRG, seit kurzem
sei er auch stellvertretendes Mitglied der Enquête-Kommission "Zukunft des
bürgerschaftlichen Engagements", so Binding.
Sehr gerne hätte er jede der 23 Organisationen und Initiativen, die sich
beworben hatten, mit einer Auszeichnung bedacht. Die Jury, bestehend aus Karin
Ensins (Brühl), Maritta Neitzke (Schwetzingen), Christina Hasenaug, Ingo Imbs
und Michael Herdes (alle Heidelberg), hatte sich die Entscheidung nicht leicht
gemacht. Da von allen bedachten Organisationen Repräsentanten erschienen waren,
stellten diese ihr Arbeit kurz vor.
- Für die Hospizhilfe des Diakonischen Werkes schilderte Conny Kamstra ihre
Tätigkeit: Sie begleitet Sterbende bis zum Tod, nicht als Pflegerin,
sondern als Gesprächspartnerin. Darüber hinaus steht sie den Angehörigen
zur Seite, die oft Schwierigkeiten mit dem in unserer Gesellschaft
tabuisierten Thema Sterben haben.
- Die Initiative für eine Tonbandzeitung wird in Kürze blinden und
sehbehinderten Menschen jede Woche eine 90minütige Cassette mit aktuellen
Informationen zur Verfügung stellen, erzählte Stephan Jacobs. Durch die
ehrenamtliche Mitarbeit Vieler kann der Preis für diese Cassette äußerst
gering gehalten werden.
- Rita Reutter vom Literaturkreis "Vita poetica" unterstützt mit
dem Erlös ihrer Kinderbücher zwei polnische Jungs ohne Gliedmaßen, Mirek
und Pjotr.
- Die Betreuten Wohngruppen für alleinstehende Menschen wirken im
Hintergrund und bewirken sehr viel Gutes: Barbara Anschütz schilderte, wie
Menschen von der Straße geholt werden, sich erst wieder daran gewöhnen
müssen, in einem Haus zu wohnen. Allein die Verwaltung der 110
Wohneinheiten wäre ohne Ehrenamtliche nicht möglich.
- Der Betreuung von Asylanten und Flüchtlingen haben sich Renate Seraphin
und Harald Ritz verschrieben. Im Übergangswohnheim in der Schwetzinger
Werkstraße stehen sie den Neuankömmlingen bei Behördengängen zur Seite
oder organisieren einmal pro Monat ein Asylcafé. Dabei stehen die Helfer
immer ein wenig im Spannungsfeld zwischen den Nachbarn, die diese
Einrichtung gar nicht gerne sehen, und den Hilfesuchenden aus aller Herren
Länder.
Lothar Binding dankte nochmals allen, die sich dergestalt bürgerschaftlich
engagierten. Einen kleinen Anreiz stelle sicher die Anhebung des Betrages dar,
den man steuerfrei für ehrenamtlichen Einsatz bekommen könne: Die
Bundesregierung hat ihn von 2.400 auf 3.600 DM erhöht. Das könne, so Binding,
natürlich nur ein kleiner Ansporn sein, diese Art des Engagements sei -
gesellschaftpolitisch gesehen - unbezahlbar.

Jürgen Huntscha, Wahlkreismitarbeiter L.Bindung, Tel 06221/16
06 90, Fax 61 60 40, eMail jh.wk_binding@t-online.de
Menschen
von der Straße holen - Verein Betreute Wohngruppen bittet um Spenden und
Mitarbeit /RNZ vom 6.6.2000)
"Zur Zeit werden 120 Personen, die zuvor wohnungslos waren, in angemieteten
und drei eigenen Wohnungen des Vereins durch Sozialarbeiter, weitere Mitarbeiter
und ehrenamtlich Tätige betreut. ... Der verein konzentriert sich in seiner
Arbeit auf dauerhafte Sicherung des Wohnens in privater Umgebung und die dabei
im einzelnen notwendige Betreuung, da es kaum eine vergleichbare Einrichtung
für diese Aufgaben gibt. Elfi Weber hat die Arbeit des Vereins auf Einladung
von Bundesministerin Dr. Bergmann bei einem Seminar über Senioreninitiativen in
Berlin vorgestellt, was zur Aufnahme ins Internet führte. ... . Um mehr
Menschen von der Straße holen zu können, wünscht sich der Verein die
Mitarbeit weiterer ehrenamtlicher Helfer. Informationen über Tel 06221/167494
und im Internet über www.senioren-initiativen.de
" (RNZ vom 6.6.2000)
Links zur Presse-Seite
Demokratie braucht Ehrenamtliche!
www.awo.org/doku/ehrena
Ehrenamt in Deutschland: 17% der Bevölkerung bzw. 12 Mio Menschen bekleiden
Ehrenämter
www.buerger-fuer-buerger.de/ehrenamt.de
Ehrenamt - deutsche sind keine Egoisten
www.awo.de/news/archiv/ehrenamt.html
Ehrenamtliche Tätigkeitsfelder
www.buerger-fuer-buerger.de/ea-sonne.htm
Tag des Ehrenamtes: Ehrenamtliche sind keine soziale
Reservearmee
www.awo.org/presse/pd041297
Selbsthilfegruppe und Ehrenamt
http://hilfe.nettrade.de/sekis/sekisset.htm
©
by www.hilfe-HD.de,
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Update: 07.04.04
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