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Gruppe Maisbachtal
Alte Pumpe bei Heidelberg |
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>Steinbruch

Foto am 12.7.2002 vom
Kornbuckel aus nach Norden: Steinbruch links, Heiligenberg zwischen Maisbach
und Nußloch oben halblinks, Maisbacher Tal Mitte mit Maisbach oben, Hohenhardter
Hof rechts.
Der Steinbruch Nußloch-Baiertal von Heidelberger
Zement erstreckt sich zwischen den Ortschaften Nußloch, Maisbach, Baiertal
und Wiesloch. Die Grenze nach Osten bildet der Höhenrücken zum Maisbacher Tal hin.
Abfuhr
von Löss durch das Maisbachtal - Gespräch am 2.4.2002
(Gesprächsnotiz von OB Franz Schaidhammer vom
4.4.2002) Gesprächsteilnehmer:
Gruppe Maisbachtal: Herr Dr. Kaier, Herr Martin
Heidelberger Zement AG: Herr Traut, Herr Schmich, Herr Rotacher
Firma Sandritter: Herr Sandritter
Stadt Wiesloch: Ortsvorsteher Markmann, BM Leuthe, Frau Gärtner, Herr Ketterer,
OB Schaidhammer Von den Vertretern der
Heidelberger Zement AG wird betont, dass es sich bei den Transporten der Firma
Sandritter nicht um Kalksandstein zur Zementgewinnung handelt, sondern um Löss,
der von der forma Sandritter auf eigene Rechnung vermarktet wird. Der Löss
stammt nicht von dem neuen, sondern vom alten Abbaugebiet. Das Zwischenlager
dürfte etwa 100.000 t umfassen. Der Abtransport erfolgt aber über einen Zeitraum
von ca 2 Jahren, so dass pro Tag bei 25 t Fassungsvermögen 10-12 LKW-Ladungen
über das Maisbachtal abgefahren werden. 1)
Von Herrn Dr. Kaier wird vorgeschlagen, das gesamte Material über die
Westausfahrt zu transportieren. Herr Sandritter, aber auch Vertreter der
Heidelberger Zement AG verweisen auf die Probleme bei nasser Witterung. Der Löss
wird dann schmierig und die Strecke ist kaum befahrbar. Aber auch bei trockenem
Wetter ist der Transport bis zur Westausfahrt mit einem hohen Verschleiß für die
Fahrzeuge verbunden.
Herr Dr. Kaier wirft die Frage auf, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Straße mit
einem bituminösen Belag zu schaffen. Diese könne dann auch später zum
Abtransport der auf eigenem Gelände der Firma Sandritter abzubauenden
Materialien dienen. Dagegen sprechen nach Ansicht der Heidelberger Zement AG 1.
die hohen Kosten, 2. die Verpflichtung, kein Fremdmaterial (also auch kein
Bitumen) in das Abbaugebiet einzubringen, und 3. die Tatsache, dass bei Regen
auch eine befestigte Straße rutschig und unbefahrbar wird.
Herr Sandritter verweist auf eine schriftliche
Zusage der Stadt Wiesloch, der eine Behandlung im Ortschaftsrat Baiertal
vorausging. Danach ist er zu Materialabfuhr durch das Maisbachtal berechtigt,
wenn sich diese in dem bisherigen Rahmen bewegt.
OV Markmann sieht bei den genannten 10-12 Fuhren
durch Baiertal keine unzumutbare Belastung, wird aber im Ortschaftsrat nochmals
die Angelegenheit behandeln. Die Teilnehmer kamen überein, eine Abfuhr durch das
Maisbachtal mit 10 bis 12 LKW pro Tag zu akzeptieren.
Franz Schaidhammer, 4.4.2002 1) Anmerkung:
Das entspricht 4.000 LKW-Ladungen durch Baiertal abfahren.
Wieder
Kalksteintransporte durch die Wohngebiete?
(RNZ-Briefkasten vom 8.3.2002) Baiertal.
Gibt es Kalksteintransporte weiter quer durch Wohngebiete von Baiertal und
Wiesloch? Ein riesiger Kalksteinberg wurde im Oktober 2001 im Zuge der
Osterweiterung innerhalb des Steinbruchgeländes Nußloch-Baiertal aufgeschüttet.
Nach einer Übereinkunft zwischen Stadt Wiesloch und Heidelberger Zement sollte
der Abtransport über die umweltschonende Westausfahrt-Route (zwischen Nußloch
und Wiesloch) mit Direktanbindung an die B3-Schnellstraße erfolgen.
Nun aber wird seit Rosenmontag 2002 über die Ostausfahrt-Route (im Maisbacher
Tal) abtransportiert. Die Lkw rollen quer durch die Wohngebiete von Baiertal und
Wiesloch hindurch über Mingolsheim nach Kronau. Schätzungen sprechen von 4000
Lkw-Ladungen mit Kalkstein. Seither bemüht sich die Gruppe Maisbachtal um
Klärung dieses Widerspruchs - leider vergeblich. Warum wird nicht die für Bürger
bzw. Umwelt vorteilhafte Westausfahrt-Route genutzt?
Gruppe Maisbachtal, Dr. Ekkehard Kaier
Übereinkunft zwischen Stadt und Zementwerk wird nicht eingehalten
(eMail an Gemeinderäte der Stadt Wiesloch am 27.2.2002))
Hallo,
im Oktober hatte ich Sie informiert, dass gemäss Übereinkunft zwischen Stadt
Wiesloch
(OB Schaidhammer) und Zementwerk (Direktor Schneider) vom 8.11.2001 die
umweltverträglichere
Steinbruch-Westausfahrt genutzt werden muss (Anlagen). Diese Übereinkunft wurde
nur 3 Monate eingehalten. Leider rollen seit Rosenmontag die Lkw's wieder über
die Steinbruch-Ostausfahrt
Maisbach durch die Wohngebiete von Baiertal und Wiesloch hindurch über
Mingolsheim nach
Kronau.
Uns ist unverständlich, warum die Lkw-Transportunternehmen mit ihren
20-25 t - Ladungen sich nicht mehr an die Übereinkunft zwischen der Stadt
und dem Zementwerk halten, die Westausfahrt zu benutzen.
GRUPPE MAISBACHTAL, ab 27.2.2002
Kalkstein muss unverändert über Westausfahrt abgefahren werden
(2. eMail von OB Schaidhammer an Gruppe Maisbachtal am 21.2.2002)
Sehr geehrter Herr Dr. Kaier,
vielen Dank für Ihre Mitteilung, dass sich hinsichtlich des
Kalkstein-Abtransportes wieder eine Fehlentwicklung eingeschlichen hat. Ich habe
mit der Heidelberger Zement AG die Situation nochmals besprochen. Der Auftrag an
die Transportunternehmen hat sich nicht geändert. Die HDZement AG wird umgehend
das Erforderliche veranlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Schaidhammer
Kalkstein-Abtransport leider wieder durch die Wohngebiete von Baiertal und
Wiesloch
(Brief an Stadt Wiesloch vom 16.2.2002)
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schaidhammer!
Am 8.11.2001 sandten Sie uns folgende eMail zu: .... (siehe unten) ...
Nachdem diese Vereinbarung ca 3 Monate eingehalten wurde, rollen seit Dienstag,
12.2.2002, die Lkw wieder mit Kalkstein beladen über die Steinbruch-Ostausfahrt
im Maisbacher Tal durch die Wohngebiete von Baiertal und Alt-Wiesloch hindurch,
um den Erdaushub über die alte B3, Mingolsheim und Kronau an den Lußhardtsee an
der Autobahnausfahrt Kronau (Maxit – Perlitwerk, Wittwer+Klee bzw. Heidelberger
Baustoffwerke) zu transportieren.
Die Anlieger von Baiertal und Wiesloch haben hierfür kein Verständnis, zumal
über die Steinbruch-Westausfahrt eine in zweifacher Hinsicht umweltschonendere
Alternative gegeben ist:
- Zum einen besteht eine direkte Anbindung an die B3/Schnellstrasse, ohne
Wohngebiete zu tangieren.
- Zum anderen dürfte diese Strecke nach Kronau kürzer sein als die 20 km lange
Route über die Ostausfahrt.
Weit über 1000 Lkw-Ladungen Kalkstein warten auf den Abtransport - aber nicht
durch Wohngebiete hindurch.
Bitte sorgen Sie dafür, dass die Ihnen gemachte Zusage wieder eingehalten wird.
Dieses umweltpolitische Katz- und Mausspiel läuft nun seit 20 Jahren und kann
doch nicht so weitergehen. Sind wir doch froh darüber, dass es mit der
Westausfahrt-Route eine umweltverträgliche Alternative gibt – wir müssen sie nur
nutzen.
Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen
Gruppe Maisbachtal
Kalkstein über Westausfahrt wegfahren - Zusage OB Schaidhammer vom 8.11.2001
1. Mail von
OB Franz Schaidhammer, Wiesloch, an die Gruppe Maisbachtal
Sehr geehrter Herr Dr. Kaier,
vielen Dank für die Überlassung Ihres Schriftverkehrs mit der Heidelberger
Zement AG. Sowohl unser Planungsamt als auch Herr Ortsvorsteher Markmann hatten
gestern ein Gespräch mit Herrn Direktor Schneider. Dabei
wurde zugesagt, dass ab sofort der Abtransport wieder über die Westausfahrt
erfolgt, so wie es mit der Firma Sandritter vereinbart ist. Dies gilt nur
nicht für Material, das ohnehin nach Schatthausen, Baiertal oder Mauer verbracht
werden muss. Sollte diese Zusage nicht eingehalten werden, so wäre ich Ihnen für
eine kurze Nachricht dankbar.
Herzliche Grüße
Ihr Franz Schaidhammer
Westausfahrt ist umweltverträglicher als Steinbruch-Ostausfahrt (Antrag vom 26.10.2001)
- Wieviele Lkw-Ladungen sind zum Wegfahren des
Kalksteinberges von Bild 2
erforderlich (ein Arbeiter vor Ort sprach von ca 1000, ein Geologe von über
2000 Lkws?
- War das Vorgehen der Kalksteinentsorgung schon einmal Gegenstand in einem Umweltaudit - intern oder extern?
- "Abraummaterial wird nicht abgefahren. Alles
Kalksteinmaterial wird innerhalb des Steinbruchs zwischengelagert und später
wieder zur Rekultivierung verwendet."
"Auf lange Sicht fehlt dem Steinbruch Wiesloch-Nußloch Material zur
Rekultivierung."
Sind diese beiden Aussagen korrekt oder falsch?
- Die Lkw-Route "Steinbruch/Westausfahrt - alte
B3 - Schnellstrasse" ist kürzer und umweltverträglicher als die jetzige Lkw-Route
"Steinbruch/Ostausfahrt - Baiertal - Wiesloch - Schnellstrasse". Warum
wird sie dann nicht gewählt?
Kalkstein per Lkw durch Baiertal
wegfahren seit Ende Oktober 2001 (Bilder 25.10.2001) Im
Zuge der Osterweiterung des Steinbruchs wird seit Mitte Oktober 2001 Kalkstein am
Ostausgang des Steinbruchs zu einem wahren "Berg" aufgeschüttet. Nun wird
begonnen, diese Erdmassen durch das enge Sträßchen des Maisbacher Tales wegzufahren -
durch Baiertal hindurch, die 10%-Steigung bei Baumschule Goos hinauf und
weiter durch Alt-Wiesloch, also durch dichte Wohnbebauung.
Noch im Jahr 2000
wurde Kalkstein durch die Fa. Sandritter über den Steinbruch, Westausfahrt zwischen
Wiesloch und Nußloch (alte B 3), Zubringer Nord, Schnellstrasse ...
abtransportiert, also nicht durch Wohngebiet. Hierzu wurde nahe der Westausfahrt
zum Säubern der Lkw-Reifen eigens eine Anlage installiert.
Wir fordern, daß der Kalkstein nicht durch Wohngebiete
hindurch, sondern - wie bis Ende 2000 bereits geschehen - wieder durch den Steinbruch
über dessen westliche Hauptzufahrt zwischen Wiesloch und Nussloch
abtransportiert wird. Dies ist die umweltschonendere und zudem kürzere Route.

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Aufgeschütteter
Kalksteinberg
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Bild 1: Der links
aufgeschüttete, riesige Kalksteinberg (von Norden aus) soll ab nun Lkw für Lkw durch Baiertal
und Wiesloch rollen. 29.10.2001
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Bild 2:
Kalksteinberg (von Süden aus gesehen, oben rechts der grüne Seltners Buckel). Links unten
am Fuß des Berges wird ein Lkw beladen - wie klein dieser wirkt! 29.10.2001
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Bild 3: Ein Lkw der
Fa. Sandritter rollt mit Kalkstein durchs Maisbacher Tal südwärts nach Baiertal
- einer von über 2000 folgenden? 29.10.2001
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Bild 4:
Kalksteinberg
von Westen aus - ein Lkw wird beladen . 31.10.2001
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Bild 5:
Lkw-Abfahrt zur jetzigen Wohngebietsroute Maisbachtal - Baiertal -
Wiesloch
(auch hier gehts bergauf)
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Bild 6:
Lkw-Abfahrt zur umweltverträglicheren Route Steinbruchquerung -
Wiesloch/alte B3
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Bild 7:
Kalksteinberg am 5.3.2002 (kaum sichtbare Verkleinerung nach 3wöchigem
Lkw-Abtransport) |
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Bilder
vom Steinbruch Nußloch-Baiertal
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Bild 1-1: Blick vom
Nußlocher Weg nach Osten - Ausfahrt Maisbachtal oben Mitte. 30.10.2001
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Bild 1-2: Blick vom Nußlocher
Weg nach Osten - Abtragen des Bergrückens (Bagger gelb/grün)
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Bild 1-3: Blick vom
Nußlocher Weg nach Osten - Kirche Schatthausen links, Hohenhardter Hof
rechts
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Bild 2: Blick vom
Baiertaler Weg nach Osten über die Felder vor dem Schlangengrund.
30.10.01 |
Bild 3: Blick nach Osten
in Richtung Maisbacher Tal. 15.8.2001 |
Bild 4: Bergrücken zum
Maisbacher Tal wird abgebaut (oben rechts der Bagger). 31.10.2001 |
Bilder
vom Steinbruch Nußloch-Baiertal - Erweiterung nach Osten zum Maisbacher Tal
Zwischen dem Steinbruch und dem Maisbacher Tal
verläuft ein Höhenrücken, der das Maisbacher Tal nach Westen hin abschirmt
(Wind, Lärm, ..). An einer Stelle wurde in den Höhenrücken bereits
eingegriffen (Bild 1). Bei einer Begehung am 6.9.2001 mit Verantwortlichen des
Zementwerkes wurde versichert, daß der bestehende Zaun und damit auch der
Bergrücken erhalten bleibt. Diese Aussage war so leider unrichtig. Am 14.10.
wurde vermessen, am 15.10. der Zaun an einer Stelle weiter nach Osten versetzt
(Bild 2) und am 16.10. bereits mit dem Abtragen der Bergkuppe begonnen (Bild 4,
5).
Bei einer zweiten Begehung am 25.10.2001 wurde gezeigt, wo die endgültige
Abbaugrenze nach Osten hin verläuft (Linie in Bild 8). Dabei wurde zugesagt, die zuständigen Stellen (u.a. das Landratsamt)
zu kontaktieren,
um prüfen zu lassen, ob in der Senke zum Maisbacher Tal ein Erdwall
aufgeschüttet werden könne, um den Bergrücken neu zu modellieren.
Wird das Abtragen der Bergrückens auf der
Westflanke des Maisbacher Tales das Klima dieses wunderschönen Tales
grundlegend verändern? Hoffentlich nicht. Wir sind froh über die Zusage, diese
Frage zu prüfen.
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Bild 1: Vergrößerung
des Steinbruchs nach Osten - Abbau von Löß 8.2001 |
Bild 2:
Vergrößerung des Steinbruchs nach Osten - diese Ecke soll entfallen
14.1.2001
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Bild 3:
Anschluß von Bild 2 nach Nordosten - Senke mit Zufahrts- sträßchen
zum Maisbacher Tal. 14.10.2001
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Bild 4: Wie
Bild 2 - der Höhenrücken zum Maisbacher Tal wird abgetragen.
16.10.2001
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Bild 5: Bagger
oben auf dem Höhenrücken. 16.10.2001
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Bild 6: Wie
Bild 4 und 2: Höhenrücken ist weg. 26.10.2001
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Bild 7:
Ostwärts von Bild 6. Hinten rechts der Seltners Buckel, davor die Zufahrt
zum Steinbruch von Osten her. 26.10.2001
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Bild 8:
Ostwärts von Bild 7. Spätere Abbaugrenze läuft quer über den braunen Acker
auf die Bäume zu (Hintere Maisbach). 26.10.2001
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Bild 9:
Ostwärts von Bild 8 in Richtung Reillinger Teich. Im Hintergrund das
Sträßchen im Maisbacher Tal 26.10.2001
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Bild 10:
Ostwärts von Bild 9. Unten das Dach der Pumpstation. Oben die Häuser von
Schatthausen. 26.10.2001
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Bild 11: Blick
ostwärts - Zufahrt Maisbachtal, aufgeschütteter "Kalksteinberg", Osterweiterung,
Schatthausen Neubaugebiet, Bagger (grün), Kirche von Schatthausen (von
links). 30.10.01
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Abbaugrenze
des Steinbruchs nach Osten und Süden
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Plan
"Abbauverzichtsflächen" (orange) vom 27.4.2000:
Konzessionsgrenze gestrichelt, Abbaugrenze gezackt. Quelle: HZAG |
Plan
"Abbaufortschritt" vom 10.5.2001: Genehmigte Abbaugrenze
gestrichelt. Jahresangaben. Quelle: HZAG |
Pingen
Mittelalterliche Pingen im Nusslocher
Gemeindewald

Erzverhüttung im Gebiet Nußloch - Baiertal
http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/bofaweb/berichte/mzb07/mzb0767.htm
Schwermetallbelastungen
durch den historischen Bergbau im Raum Wiesloch
Redaktion:
Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Abteilung 5 - Boden, Abfall,
Altlasten
Referat 51 - Bodenschutz, Dr. Thomas Nöltner, Dr. Manfred Schöttle
Verfasser: Ludwig H. Hildebrandt, Büro für Denkmalpflege und Umweltschutz, Im
Köpfle 7, 69168 Wiesloch
Im Sommer 1994 haben die Landesanstalt für
Umweltschutz Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Karlsruhe das Büro
für Denkmalpflege und Umweltschutz beauftragt, die bisherigen Kenntnisse über
Bodenbelastungen durch den historischen Bergbau im Raum Wiesloch
zusammenzufassen und alle bekannten kontaminierten Flächen zu kartieren. Daraus
sollten unmittelbare und mögliche Gefahren für weitere Schutzgüter sowie
notwendige Maßnahmen zur Beseitigung von Bodenbelastungen bzw. zur Minimierung
ihrer Auswirkungen aufgezeigt und weitere Untersuchungsempfehlungen
ausgearbeitet werden.
"Zusammenfassung:
Der über 2.000 Jahre lang bei Wiesloch betriebene Bergbau auf Blei, Zink und
Silber hat zu großräumigen Schwermetallbelastungen der Böden in der Region
geführt. Erste Erkenntnisse über teilweise stark erhöhte Gehalte von Cadmium,
Thallium und weiteren Schwermetallen in den Oberböden sowie im tieferen
Untergrund liegen seit etwa 20 Jahren vor. Diese Schwermetallanreicherungen im
Boden führen lokal zu erhöhten Gehalten in Nutzpflanzen. Seither werden regelmäßig
sowohl von verschiedenen Forschungseinrichtungen als auch von den zuständigen
Behörden Untersuchungen zur Lokalisierung weiterer Belastungen und zur Überwachung
der Pflanzenqualität in bekannten Belastungsbereichen durchgeführt.
Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick zur
Geologie und Geochemie des Gebiets. Anhand der lokal typischen
Erzvergesellschaftungen oder der angewandten erzspezifischen Verhüttungstechniken
werden charakteristische Schwermetallquotienten abgeleitet, die sich in den
belasteten Böden wiederfinden. Dadurch kann die Belastungsursache in einzelnen
Teilgebieten erstmals durch die geochemischen "fingerprints" der in
den Böden enthaltenen Kontaminationsträger aufgezeigt werden. Insbesondere die
Verhältnisse Zink : Cadmium und Cadmium : Thallium haben sich als geeignet
erwiesen. In günstigen Fällen wird eine Unterscheidung mittelalterlicher und
neuzeitlicher Kontaminationen bzw. verschiedener Kontaminationsquellen (z.B.
Staubverwehungen bei der Zerkleinerung der Erze, Schlacken aus Verhüttung, Hüttenrauch,
etc.) möglich.
..."
http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/bofaweb/berichte/mzb07/mzb07.htm
Steinbruch
Nußloch-Baiertal auf zementwerk-leimen.de
Auf der Website finden sich zahlreiche Infos zum
Steinbruch - ein Besuch lohnt.
"Der Steinbruch Nußloch-Baiertal
liefert seit etwa 1900 den Kalkstein für das Zementwerk in Leimen. Die Spuren
der ersten Abbauaktivitäten im Gebiet Ludwigsberg / Leopoldsberg sind heute
noch in Form von Steilwänden zu sehen. Auch hier hat sich die Natur im Laufe
von etwa 60 Jahren ein Refugium geschaffen, das es in dieser Form zu erhalten
gilt. Ein sieben Hektar großes Vogelschutzgebiet bietet in einem landesweit
einmaligen Vorkommen Raum für beinahe 20 Orchideenarten und zahlreiche seltene
Vögel. Das Gebiet bildet damit eine ökologische Brücke zwischen Rheintal,
Odenwald und Kraichgau.
Im angrenzenden Gebiet Stupfelberg / Schlangengrund sind die genutzten
Steinbruchgruben mit Abraummaterial aufgefüllt worden. Vierzig Hektar der so
neu entstandenen Flächen wurden landwirtschaftlich rekultiviert. Weitere etwa
zwölf Hektar sind als Landschaftsschutzzone mit Fels- und Lößsteilwänden,
einem Tagwassersee, Böschungen und Hohlwegen angelegt und ihrer Renaturierung
überlassen worden.
Den See bevölkern im
Sommer viele Wasservögel und Amphibien. Im Frühjahr und Herbst rasten hier
Reiher-, Tafel- und Löffelenten für zwei bis drei Wochen auf ihrem Zug nach
Norden oder Süden. Auch der selten gewordene Zwergtaucher ist anzutreffen. Im
jetzt aktiven Abbaugebiet östlich des Baiertaler Weges konnten wir in den
letzten Jahren acht Hektar Abbaufläche den Landwirten zurückgeben. Daneben
haben wir einen Hektar Mischwald und einen Hektar Streuobstwiese angelegt.
Die Rekultivierung der
ehemaligen Steinbrüche ist für Heidelberger Zement eine zwingende
Notwendigkeit. Mit dem beim Abbau anfallenden Abraummaterial gestalten wir ein
Geländebild, das in die Kraichgau-Landschaft passt und sowohl der
Landwirtschaft als auch dem Naturschutz dient."
Quelle:
http://www.zementwerk-leimen.de/umwelt.htm
Steinbruch Nußloch-Baiertal - 100jähriges Steinbruchjubiläum 22.6.2000
"Pünktlich zum 100jährigen Steinbruchjubiläum blickt das Werk Leimen von
Heidelberger Zement in die Zukunft: Für die Kalksteingewinnung im Steinbruch
Nußloch-Baiertal plant das Unternehmen eine Erweiterung
in südwestlicher und südöstlicher Richtung. Bei dem Jubiläum am 22.
und 23. Juni erhielten rund 10 000 Besucher bei Wandertagen unter dem Motto
„Natur pur“ Einblick in das Herz des Steinbruchs, in die Technik und das
vielfältige Leben in den rekultivierten und renaturierten Bereichen – und eben
in die Pläne, wie es künftig weitergehen könnte.
„Wir haben eine zusätzliche Fläche von etwa 20 ha beantragt, die Rohmaterial für
rund 16 Jahre beinhaltet“, erläuterte Werksleiter Günter Schneider den
derzeitigen Stand seiner Planungen. Denn: Für ein so kapitalintensives Geschäft
wie die Zementherstellung muß die Unternehmensleitung weit in die Zukunft hinein
planen können, sonst lohnen sich die hohen Investitionen nicht. Vorschläge für
Landschaftsgestaltung „Anhand von Computer-Grafiken und großformatigen
Infotafeln zeigen wir die mögliche Landschaftsgestaltung nach der
Rekultivierung oder Renaturierung des Abbaugeländes.
Das sind unsere Vorschläge für die Behörden“, so Wolfgang Hövelborn, der
Betriebsleiter und Zuständige für Abbauplanung und Rekultivierung. „Bis das
derzeit laufende Raumordnungsverfahren beendet ist, können die Behörden aber
Veränderungen verlangen und Auflagen für diese Vorschläge erarbeiten. Die Bürger
haben so aber schon einmal Einblick in den derzeitigen Stand der Dinge. Sie sind
zur Zeit Ausgangsbasis für die Gespräche mit den Behörden“, unterstrich
Hövelborn, wie wichtig er es nimmt mit der Information der Öffentlichkeit. So
ist auch das Konzept für das Jubiläumsfest entstanden. Das Motto „Natur pur“
könnte für manche auch durch Information pur ergänzt werden. Denn davon gab es
reichlich. Mit großen Tafeln zur Entstehungsgeschichte des Kalksteins, zur
Geologie des Rheingrabens, zu typischen Steinbruchpflanzen und der heimischen
Vegetation im Kraichgau konnte jeder sich schlau machen. Viele Experten des
Werkes standen dazu Rede und Antwort. Was die belassenen, offenen
Steinbruchwände für den Vogelschutz bedeuten, was in dem Feuchtbiotop im Westen
„kreucht und fleucht“, hat die Naturfreunde besonders interessiert. Einmal im
Führerhaus eines Schwerlast-Lkw zu sitzen, der 100 Tonnen bewegt, die
Technikbegeisterten. Die gute, aber manchmal auch schwere alte Zeit wurde
lebendig durch historischen Bergbau und „Handwerk interaktiv“: Wo gibt es schon
Gelegenheit, seine Kräfte selbst am Schmiedehammer zu testen? Wer nicht live da
war, konnte im Internet unter www.hzag.de
zumindest virtuelle Bilder einfangen. Eine „Webkamera“ übertrug in Echtzeit das
Geschehen vor Ort. Umgekehrt hatten die Heidelberger Auszubildenden für die
junge Generation, die auch im Gelände gerne online sein will, ein Internetcafe
eingerichtet – Vergangenheit und Zukunft am selben Ort."
Quelle: Steinbruch und Sandgrube, Oktober 2000
http://www.gruetter.de/zeitschriften/susa/ausgabe/steinbruch_0900_s53.htm
Umwelt
auf heidelberger-zement.de Steinbruch:
http://www.hzag.de/hz/hzzew/index.htm Heidelberger
Zement, Werk Leimen, Rohrbacher Straße 95, 69181
Leimen
Tel.: 06224 / 703-0, Fax: 06224 / 703-223
Ansprechpartner in Umweltfragen:
Matthias
Trauth, Umweltbeauftragter
Tel 06224 / 703-210, eMail matthias.trauth@hzag.de
Thomas Schmich, Handlungsbevollmächtigter
Tel 06224/703-240, eMail thomas.schmich@hzag.de
Heidelberger Technology
Center, Pleikartsförster Straße 99, D-69124
Heidelberg
Dr. Bernd Haegermann, Tel 06221 481 484, Fax: 06221 481 628
eMail umwelt@hzag.de
Links
Früher Bergbau in Nordbaden
"Für den hiesigen Raum sind die Arbeiten des Wieslocher
Geologen Dr. Ludwig H. Hildebrandt maßgeblich, die er seit 1991
fortwährend veröffentlicht. Er rekonstruierte ein Gebiet des Bergbaus auf Blei,
Zink und Silber, das sich in etwa durch die Orte Walldorf, Rauenberg, Baiertal,
Schatthausen, Leimen und Sandhausen umschreiben lässt."
http://www.badische-heimat.de/archiv/archeol/bergbau2.htm
Silberbergwerke in Wiesloch
Von allgemeinerem Interesse ist einmal die Untersuchung von Ludwig Hildebrandt
über den Ort der Schlacht von 369 v. Chr. am Mons Piri, für den er („allenfalls
als gut begründete Spekulation") die römischen Silberbergwerke von Wiesloch ins
Spiel bringt.
Ludwig H. Hildebrandt (Hg.): Archäologie und Wüstungsforschung im Kraichgau
(Heimatverein Kraichgau, Sonderveröffentlichung Nr. 18) Ubstadt-Weiher: verlag
regionalkultur, 1997
http://www.badische-heimat.de/archiv/archeol/kraichg01.htm
Bergwerke um Wiesloch - Geschichte
BofaWeb bietet Information in Hülle und Fülle:
http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/bofaweb/berichte/lfus99/bh38-Contents.html
© by www.hilfe-HD.de/maisbachtal,
maisbachtal@hilfe-HD.de,
Tel 06222/307440, Update:
25.09.02
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