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VbI Heidelberg zur mangelnden Arbeitsbereitschaft von Sozialhilfeempfängern


Als ziemlich verfehlt schätzt der Heidelberger Verein zur beruflichen Integration & Qualifizierung e.V. (VbI) die in den zurückliegenden Monaten aufgeflackerte Diskussion über die mangelnde Arbeitsbereitschaft von Sozialhilfeempfängern ein. Die Erfahrungen der Mitarbeiter/innen beim VbI sind andere: In Heidelberg gibt es kaum noch arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger.

Der Verein zur beruflichen Integration & Qualifizierung betreibt verschiedene Projekte: den Pflegedienst "Frauen pflegen Frauen", die Dienstleistungsagentur 1000sassa, die langzeitarbeitslose Frauen zur Beschäftigung in haushaltsnahen Dienstleistungen vermittelt, sowie das Projekt Web for All zur Gestaltung barrierefreier Webseiten für Behinderte. Und schließlich auch noch die Arbeitsagentur zur Begleitung, Qualifizierung und Vermittlung von Sozialhilfeempfänger/innen und Langzeitarbeitslosen.

Die Arbeitsagentur des VbI hat im Jahr 2000 mehr als 50 Personen betreut, die im Rahmen der Maßnahme "Hilfe zur Arbeit" des Sozialamtes ein Jahr lang bei Einrichtungen im sozialen oder kulturellen Bereich oder in städtischen Dienststellen beschäftigt wurden. Das Durchschnittsalter dieser Menschen lag bei über 43 Jahren, mehr als die Hälfte von ihnen hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung und im Durchschnitt waren sie über vier Jahre lang arbeitslos, bevor sie zum VbI kamen.

"Die Motivation der meisten Teilnehmer ist hoch", sagt Silke Allenberg vom VbI, "sie sehen nach langen Jahren eine Chance." Dass nach einem Jahr dann doch nur 30 Prozent der Teilnehmer/innen einen festen Arbeitsplatz gefunden haben, hat unterschiedliche Ursachen: zum Beispiel psychische Erkrankungen, Suchtprobleme oder Sprachprobleme bei ehemaligen Flüchtlingen oder Spätaussiedlern.
"Eher erstaunlich, dass doch noch so viele auf dem Arbeitsmarkt, auf dem es kaum noch Angebote für Angelernte gibt, Fuß fassen", sieht Jörg Schmidt-Rohr, Leiter der Arbeitsagentur, die Situation. Andererseits: "Nur über die Bereitschaft der Wirtschaft, ehemaligen Sozialhilfeempfängern eine Chance zu geben, kann Integration funktionieren."
Motivationsprobleme der Teilnehmer/innen sieht man beim VbI kaum: Keine/r hat die Maßnahme abgebrochen. Die Einsatzstellen waren in mehr als 80 Prozent der Fälle mit den Leistungen zufrieden. Für eine Übernahme der Beschäftigten, die während der Maßnahme über das Sozialamt bezahlt werden, in feste Arbeitsverhältnisse fehlt den sozialen oder kulturellen Einrichtungen allerdings das Geld.
Die Zahl der Teilnehmer sinkt: In den ersten acht Monaten des Jahres 2001 sind nur noch 20 Personen neu in die Maßnahme eingetreten, die Gesamtzahl der Teilnehmer/innen belief sich am 31. August auf 33. Fazit des VbI: In Heidelberg gibt es nur noch wenige arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger. "Deshalb sind die Forderungen nach mehr Druck zur Arbeitsaufnahme für Sozialhilfeempfänger/innen kein Thema."

http://www.heidelberg.de/stadtblatt/stbl4401/arbeituw.htm , Stadtblatt 13.10.2001

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