Heidelberg-Haus in Montpellier - Aktion DeutschMobil Das Heidelberg-Haus in Montpellier wird nächstes Jahr schon 40 – Positive Bilanz beim Trägerverein
Sein finanzielles Budget ist noch immer äußerst knapp, doch seine Leistungen finden weithin Anerkennung. Nicht zuletzt mit der Aktion DeutschMobil, der rollenden Werbung für das Erlernen der deutschen Sprache in Frankreich, haben sich das Heidelberg-Haus in Montpellier und sein engagierter Direktor Kurt Brenner – zugleich Präsident der von ihm ins Leben gerufenen Föderation deutsch-französischer Häuser – bei allen Freunden Frankreichs besondere Meriten erworben (die RNZ berichtete). So konnte der Trägerverein bei seiner ordentlichen Mitgliederversammlung jetzt erneut eine positive Bilanz ziehen. Nach dem Jahresbericht des Ersten Vorsitzenden, Prof. Diether Raff, konnte das Heidelberg-Haus im letzten Jahr wieder 26 Sprachkurse auf allen Niveaustufen anbieten, die von 331 Teilnehmern besucht waren. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor bei Erwachsenen, doch haben auch die Angebote für Kinder und Schüler einen besonderen Stellenwert. Hinzu kommen Kontaktangebote, Austauschaktivitäten, die Pflege eines deutsch-französischen Clubs und zuletzt die Gründung eines Literaturzirkels zusammen mit der Universität Paul Valéry. Dies alles, der Beitrag des Hauses zum Deutsch-Französischen Tag, seine Funktion als Prüfungszentrum des Goethe-Instituts und die Berufung Kurt Brenners in wichtige Prüfungskommissionen, unterstreicht nach den Worten Raffs die Bedeutung, die dem Haus als Sprachvermittler im Süden Frankreichs zukommt. Damit nicht genug. Umfangreich ist auch die Palette der Veranstaltungen, mit denen das deutsche Kulturinstitut im letzten Jahr an die Öffentlichkeit trat. Sie reichen von Vorträgen, Ausstellungen und Filmabenden, über Fortbildungsveranstaltungenen mit anderen Institutionen und Kolloquien bis hin zur Organisation jener regional angelegten zweiten Deutschen Woche, die dank der Förderung durch die Robert Bosch Stiftung mit 50 Veranstaltungen zwischen den Pyrenäen und der Rhóne aufwartete und rund 10 000 Interessierte anlockte. Nicht zuletzt durch die von Kurt Brenner weiter vorangetriebene Föderation der deutsch-französischen Häuser und das Projekt „DeutschMobil“ ist die Arbeit des Heidelberg-Hauses erneut angewachsen. Dass sie bewältigt werden konnte, war Diether Raff zufolge nur dem großen Engagement Kurt Brenners und seinem Teams zu verdanken. Für Brenner selbst hatte das Jahr geradezu glanzvoll begonnen, konnte er doch für die Initiative „DeutschMobil“ den Adenauer- de Gaulle-Preis entgegen nehmen (die RNZ berichtete). Und bei der Mitgliederversammlung fügte er dem Vorstandsbericht zahlreiche interessante Facetten hinzu. „Es sind gut angelegte Mittel, die die
öffentlichen Institutionen dem privaten Trägerverein Heidelberg-Haus
zuwenden“, erklärte Zweiter Vorsitzender Prof. Wolfram Hahn, der für das
Jahr 2004 einen ausgeglichenen Finanzbericht vorlegen konnte. Die Etats
der Goethe-Institute lägen im Vergleich dazu wesentlich höher. Der
Jahresabschluss 2004 und der Wirtschaftsplan 2005 wurden einstimmig
verabschiedet und dem Vorstand Entlastung erteilt. Einhellig fiel auch
das Votum bei der Neuwahl aus. Diether Raff bleibt erster und Wolfram
Hahn zweiter Vorsitzender, Schriftführer Fritz Quoos und Schatzmeister
Alois Werner. Jedoch soll durch eine Satzungsänderung wieder ein dritter
Vorsitzender installiert werden. Anwärter auf dieses Amt ist der
Präsident der Universität Montpellier III Paul Valéry, Prof. Jean-Marie
Miossec. Als Mitglied neu aufgenommen wurde außerdem der bekannte
Germanist, Professor Maurice Godé.
Tschechischer Bischof Lobkowicz bei Wallfahrt in Malsch - VersöhnungDer Sonntag 8.5.2005 begann ganz vielversprechend mit Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Als sich jedoch gegen Mittag von Osten her dunkle Regenwolken aufbauten, beschlossen Pfarrer Erich Egner-Walter und Lektor Horst Hill, die Wallfahrt auf den Letzenberg abzusagen und die Eucharistiefeier in die Pfarrkirche St. Juliana zu verlegen. Der tschechische Bischof Frantisek Lobkowicz (Foto: Pfeifer), in dessen Diözese auch die ehemalige sudetendeutsche Gemeinde Söhle liegt, kam zur Wallfahrt nach Malsch. Viele Sudetendeutsche fanden nach ihrer Vertreibung in Baden-Württemberg und vor allem im Rhein-Neckar-Kreis eine neue Heimat. So auch in Malsch, wo von dem insgesamt 410 Heimatvertriebenen allein 302 aus dem Sudetenland kamen. Die Wallfahrt wird im Zuge der künftigen Seelsorgeeinheit abwechselnd von den Pfarrgemeinden Malsch, Mühlhausen und Rettigheim durchgeführt. Heuer lag sie in den Händen der Pfarrgemeinde Rettigheim mit Pfarrer Manfred Tschacher an der Spitze. Gesanglich umrahmt wurde sie vom katholischen Kirchenchor Rettigheim unter der Leitung von Rainer Overbeck und an der Orgel begleitet von Bernhard Reiß. Es war ein farbenprächtiges Bild, als eine Trachtenabordnung aus dem ehemaligen Kuhländchen, Fahnenträger, Messdiener aus Rettigheim, Mühlhausen und Malsch, drei Geistliche sowie der Bischof mit Mitra und Stab zu feierlichen Orgelklängen in die Kirche einzogen. Die Festpredigt durch Bischof Lobkowicz stand ganz im Zeichen der Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen und fiel auf fruchtbaren Boden. Der tschechische Würdenträger ging auf das Kriegsende vor 60 Jahren ein und beklagte die Millionen von Kriegstoten. Ohne irgendwelche Vorurteile sprach der Bischof auch das Schicksal der Heimatvertriebenen an. Noch immer weinten Söhne und Töchter um ihre getöteten Eltern, litten Menschen unter ihren damaligen Erlebnissen, trauerten sie um den Verlust ihrer Heimat, sagte er. Selten, dass ein Geistlicher am Schluss seiner Predigt spontanen Beifall erhält. Doch diesen Beifall hatte sich Bischof Frantisek, der, wie Pfarrer Manfred Tschacher am Schluss der Eucharistiefeier sagte, als Botschafter der Versöhnung nach Malsch kam, redlich verdient. Lob verdienten sich daneben die Sänger des Rettigheimer Kirchenchores für die zu Herzen gehenden Lieder. Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die ehemaligen Söhlener mit Bischof Lobkowicz und Bürgermeister Werner Knopf im Malscher Pfarrheim. Knopf lobte des Bischofs Predigt, die vom Geist der Versöhnung durchdrungen gewesen sei. Den Gästen aus Tschechien stellte Knopf in kurzen Worten Malsch vor. Fridolin Scholz, Vorsitzender des Vereins "Alte Heimat, Verein heimattreuer Kuhländler", sprach von einem besonderen Tag für die Heimatvertriebenen. Scholz hob in seiner Rede die guten Verbindungen der ehemaligen Sudetendeutschen zu Bischof Lobkowicz hervor und überreichte ihm als Gastgeschenk unter anderem eine Landkarte, auf der die Heimatdörfer auf Tschechisch und Deutsch vermerkt sind. Herbert Schustek bedauerte in seinen
Grußworten, dass die Zahl der Söhlener von Jahr zu Jahr kleiner werde.
In seiner Rede erinnerte Schustek auch an den früheren Söhlener Kaplan
Franz Hübl, der 33 Jahre lang jeden Sommer nach Malsch kam und bei der
Familie Schustek seinen Urlaub verbrachte. Letztes Jahr starb er in
einem Wiener Altersheim. Für Bischof Frantisek Lobkowicz hatte Schustek
als Geschenk die Ortschronik von Söhle mitgebracht.
Armenische Studenten demonstrierten und türkische Kommilitonen verteilten GegenflugblätterScharfe Kritik an der Türkei übten Demonstranten vor der alten Universität. Der Deutsche Bundestag rief in einem öffentlichen Antrag die Türkei zur geschichtlichen Aufarbeitung der "Massaker" auf, die vor fast genau 90 Jahren in Armenien geschahen. Damit waren die armenischen Studenten, die gestern Nachmittag auf dem Universitätsplatz demonstrierten, aber noch lange nicht zufrieden. "Wir halten dies für einen positiven Schritt des deutschen Parlaments", sagt Jonathan Spangenberg, einer der Demonstranten, "aber wir fordern, dass der Bundestag den Völkermord an den Armeniern auch als solchen bezeichnet und vor allem, dass die Türkei sich endlich zu ihrer Schuld bekennt." Die Studenten hatten vor der alten Universität zahlreiche Transparente aufgestellt, die die Türkei beschuldigten "diesen Völkermord" zu leugnen und "ihre Unterdrückungs- und Vernichtungspolitik" bis zum heutigen Tag fortzusetzen. Der vor kurzem gegründete Türkische Studentenverein Heidelberg reagierte sofort. Vor den Mensen teilten türkischstämmige Studenten Flugblätter aus. Die Kommilitonen wurden darauf hingewiesen, dass die türkische Regierung bereit sei, die Geschichte des Ersten Weltkriegs aufzuarbeiten. Allerdings halte Armenien die dazu notwendigen Archivunterlagen unter Verschluss. Die Studentin Gülay Han, ein Gründungsmitglied des Vereins, will auch eine politische Erinnerung an die moslemischen Opfer der "Massaker". Sie glaubt, dass ihre Landsleute von der CDU/CSU gezielt beschuldigt werden, um einen EU-Beitritt der Türkei doch noch zu verhindern. Argumente, von denen Spangenberg wenig hält. Das "Leugnen des Völkermordes" sei schon seit 90 Jahren ein Teil der türkischen Identität. Nur in einem Punkt sind sich türkische
und armenische Studenten einig: Die Deutschen sollten mehr über die
Geschichte ihrer Herkunftsländer wissen
Verein Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf - 22 Projekte mit 260000 EuroWalldorf. (HCE) Mit 145 Mitgliedern gehört der Verein "Hilfe zur Selbsthilfe" keineswegs zu den Großvereinen der Astorstadt, doch wenn es um seine Aktivitäten geht, ist er längst in die Oberliga aufgestiegen. Mit Ausnahme von Australien und der Antarktis engagiert sich der Verein auf allen Erdteilen. Dass diese zeitlich begrenzten Maßnahmen der Hilfe zur Selbsthilfe auch zum Ziel führen, beweisen die 14 inzwischen erfolgreich abgeschlossenen Projekte. Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat der Verein nach den Worten seiner Vorsitzenden Doris Bernzen insgesamt 22 Projekte mit zusammen fast 260000 Euro unterstützt. Darauf, wie wichtig eine hohe Mitgliederzahl (Jahresbeitrag 12 Euro) ist, wies die Vorsitzende in ihrem Rechenschaftsbericht hin. Durch Beiträge und Spenden, aber auch durch aktives Engagement der Mitglieder und Förderer sei es dem Verein möglich gewesen, im Sinne seines Namens "Hilfe zur Selbsthilfe" zu bieten, sei es für Kinderhäuser in Moldawien und Brasilien, Schulen in Nepal und Burkina Faso oder eine Epilepsie-Station in Kasachstan. Doris Bernzen dankte neben den
Mitglieder und Spendern besonders dem Walldorfer Gemeinderat und
Bürgermeister Merkliner für die großzügige Unterstützung. Dazu gehört
auch der jährliche Zuschuss der Stadt in Höhe von 15000 Euro. Kassenwart
Stefan Weisbrod verbuchte bei Einnahmen von 81330 Euro und Ausgaben von
77000 Euro zum Jahresende einen Überschuss von 4330 Euro. Die
Kassenprüfer Klaus Winnes und Dieter Burkard hatten nichts zu
beanstanden und empfahlen die Entlastung des Vorstands, die einstimmig
erfolgte. Ein Thema war auch die Flutopfer-Hilfe
in Südostasien. In enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat werde der
Verein hier ein geeignetes Hilfsprojekt auswählen. Aufgabe des Vereins
werde es auch hier sein, nicht so genannte Soforthilfe zu leisten,
sondern langfristige Projekte für benachteiligte Kinder und Familien zu
fördern, erklärte Doris Bernzen, etwa den Auf- und Ausbau von Schulen,
Werkstätten oder eines Waisenhauses. Nicht gefördert werden sollten
Projekte, an denen bereits größere Organisationen beteiligt sind, oder
"für die unser Verein lediglich Spendenbescheinigungen ausstellen soll".
Neue Projekte würden, wie bisher auch, vom Vorstand nach den Kriterien
des Vereins geprüft und mit dem Gemeinderat beraten - ganz im Sinn der
Vereinssatzung: "gezielte Unterstützung von Hilfe zur Selbsthilfe
besonders für Kinder und Familien in notleidenden Ländern der Erde".
Hilfe zur Selbsthilfe Dossenheim - mehr als 220.000 Euro zur Flutwelle-Hilfe
Schriesheim/Dossenheim. Die Spendenbereitschaft für die Tsunami-Opfer ist in der Region enorm. Auch in Schriesheim. Wer dabei immer wieder von den Spendern berücksichtigt wird, ist der Dossenheimer Helmut Merkel, dessen Verein "Hilfe zur Selbsthilfe - Dritte Welt" seit über 25 Jahren mit dem Orden der Salesianer Don Boscos zusammenarbeitet. In 132 Ländern unterstützt der Orden Kinder und Jugendliche. Gerade auch in der Krisenregion. Die Ordensleute kennen die lokalen Strukturen vor Ort also bestens. Merkels Verein hat inzwischen Spendengelder in Höhe von etwas mehr als 220000 Euro erhalten. Weitere Unterstützung wird er auch durch die "Benefiz-Rocknacht" im Zehntkeller am 21. Januar erfahren. Doch, was wird aus dem Geld? Ein Beispiel: Am morgigen Donnerstag wird Pater Hadrian Hess mit 20000 Euro aus dem Spendentopf des Vereins auf die stark betroffene Insel Nias, westlich von Sumatra, aufbrechen. Auf der überwiegend von Christen bewohnten Insel arbeitet er seit 30 Jahren als Pfarrer. Mit dem Geld wird er vor Ort die Arbeit des Kinderdorfes "St. Antonius" unterstützen. Das ist die Vorgabe des Vereins "Hilfe zur Selbsthilfe". Zwar liegt das Kinderdorf im Osten der Insel, der von der Flut verschont wurde. Aber gerade hier werden jetzt zahlreiche Waisenkinder auch im Kleinkind-alter erwartet. Im Moment werden die Vorbereitungen getroffen, um die Kinder aufnehmen zu können. Gewöhnlich leitet Merkel das Geld nach Bonn weiter, an die so genannte Missionsprokur der Salesianer. Von hier aus wird das Geld quasi in einer Art Streuprinzip auf die Standorte der Salesianer in der Krisenregion verteilt - je nach Dringlichkeit. Im indischen Madras, wo die Salesianer 14 Schulen, Straßenkinderzentren und Heime für Leprakranke betreiben, wird zur Zeit ein Registrierungssystem etabliert, damit sich Kinder melden können, die ihre Eltern suchen oder Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Die Priester kümmern sich intensiv um die psychologische Betreuung von Waisen und Überlebenden. Im südlichen Teil des Bundesstaates Tamil Nadu betreuen die Ordensleute zudem 3500 Menschen, die durch die Flut obdachlos geworden sind und Angehörige verloren haben. Sie alle wohnen jetzt in verschiedenen Schulen der Salesianer. Diese Aktion wird von Pater Francis Sundaraj geleitet. Außerdem wird an der Rückführung von 5000 Kindern in die Schulen gearbeitet. Insbesondere soll die kontinuierliche Schulbildung der Waisen und Halbwaisen gesichert werden. Gemeinsam mit den Behörden wird ein Adoptionsprogramm für sie aufgebaut. Zudem kümmern sich die Salesianer in Südindien um die Reparatur von Fischerbooten, Fischernetzen und Häusern. Auch Bootsmotoren werden beschafft, um den Betroffenen ihre Einkommensmöglichkeiten zu sichern. Auch auf Sri Lanka beteiligt sich der Orden an der Notversorgung der Bevölkerung. Im Berufsbildungszentrum der Millionenstadt Negombo leben im Moment etwa 350 obdachlose Familien aus der näheren Umgebung. Weitere 200 Familien sind in der Schule von Palliyawatta untergebracht. Nur zwei Beispiele, wie Familien in öffentlichen Gebäuden ein Dach über dem Kopf finden. Sie erhalten Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und medizinische Betreuung. Die Salesianer in Negombo haben mit den Obdachlosen zudem begonnen, 350000 Ziegelsteine herzustellen, um in der unmittelbaren Umgebung neue Häuser bauen zu können. Problematisch ist die Suche nach geeigneten Grundstücken. Die Menschen können nicht wieder in Strandnähe angesiedelt werden. Die Salesianer haben bereits Kontakt zur Regierung aufgenommen, um Land zu Sonderkonditionen zu erwerben. In einer ersten Phase sollen 50 Häuser gebaut werden. Weitere 300 sind geplant und sollen im Laufe von zwei Jahren fertig sein. Ein Haus kostet 1500 Euro. Dabei geht es nur um das Material. Die Arbeitsleistung erbringen die betroffenen Familien selbst. "Mehr als 3000 Kinder sind allein in
Sri Lanka durch die Welle zu Waisen geworden. Sie irren umher und sind
in Gefahr, von Menschenhändlern verschleppt oder verkauft zu werden",
schreibt Pater Pinto in seiner jüngsten E-Mail aus dem Krisengebiet. Die
Salesianer wollen 750 Kinder in ihre Zentren aufnehmen und weitere
Kinder in Adoptivfamilien vermitteln. In den Registrierungszentren
erhalten Kleinkinder und Babys Namen und eine Identität. Anschließend
werden sie der Obhut der Salesianer übergeben.
Tsunami - Infos und Hilfen zur Flutwelle in Südasien
Deutsch-libanesische Zusammenarbeit WieslochEine Reisegruppe des Vereins "Deutsch-libanesische Zusammenarbeit" besuchte den Libanon - Ärztekongress und humanitäre Hilfe
Repro: Pfeifer Der Verein "Deutsch-libanesische Zusammenarbeit" in Wiesloch besteht seit nunmehr 15 Jahren. Und genauso lange leistet die Organisation unter dem Vorsitz von Dr. Joseph Azzi nun schon humanitäre Hilfe im Libanon, indem sie medizinische Geräte, Medikamente und viele andere Hilfsgüter in das kleine, zwischen Israel und Syrien gelegene Land schickt, das von Mitte der 70er bis Ende der 80er Jahre schwer unter Bürgerkrieg und Krieg gelitten hat. Welch große Wertschätzung die Hilfe aus Wiesloch im Libanon genießt, machte jetzt der Besuch einer Wieslocher Reisegruppe unter Führung von Dr. Azzi deutlich. Die Gäste aus der Weinstadt wurden sogar von dem libanesischen Staatspräsidenten Emile Lahoud empfangen, der bei dieser Gelegenheit den Wieslocher Verein als "Brücke zwischen Libanon und Deutschland" würdigte und sich eine weitere Vertiefung der Freundschaft zwischen beiden Ländern wünschte. Einen besonderen Dank für seine nun schon 15 Jahre währende humanitäre Arbeit empfing der Vereinsvorsitzende Dr. Joseph Azzi. Das libanesische Staatsoberhaupt überreichte ihm die Staatsmedaille des Landes, versehen mit einer persönlichen Widmung. Es war dies nicht die erste Auszeichnung für den Wieslocher, der selbst aus dem Libanon stammt. Schon bei früherer Gelegenheit hatte er für seinen Einsatz den goldenen Verdienstorden der libanesischen Republik erhalten. Als Gastgeschenk überreichte Dr. Azzi dem Präsidenten eine große, repräsentative Schwarzwalduhr. Einen Schwerpunkt in der Arbeit des Vereins für deutsch-libanesische Zusammenarbeit bildet seit langem die Organisation von Ärztekongressen im Libanon. Auch jetzt wieder war die Reise der Delegation aus Wiesloch verbunden mit einem Kongress für Augenheilkunde in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Es war bereits der neunte Ophthamologen-Kongress, den Dr. Azzi von Wiesloch aus organisiert hat. Unter der Schirmherrschaft des libanesischen Staatspräsidenten nahmen diesmal über 300 Ärzte aus dem Libanon und seinen arabischen Nachbarländern sowie europäische Augen-Experten vor allem aus Deutschland an dem Kongress teil, der von dem libanesischen Sozialminister Michel Moussa eröffnet wurde und dem Transfers von medizinischem Know-how dienen soll. Daneben leisteten die Mitglieder des Wieslocher Vereins auch diesmal wieder ganz konkrete Hilfe für medizinische Einrichtungen im Libanon, die schon seit Jahren von Wiesloch aus unterstützt werden: So empfing das Gesundheitszentrum in Damour eine Medikamenten-Lieferung und dem Karantina-Krankenhaus in Beirut erfüllte der Verein für deutsch-libanesische Zusammenarbeit einen lang gehegten Wunsch und überreichte neben einer Medikamenten-Spende auch ein Transportfahrzeug, das für Dienstfahrten und Krankentransporte gleichermaßen genutzt werden kann. Abgesehen von den offiziellen Programmpunkten wartete auf die Teilnehmer der einwöchigen Reise auch ein umfangreiches touristisches Rahmenprogramm, das die Besucher mit der reichen, mehrtausendjährigen Geschichte des Libanon und mit dessen kulturellen und landschaftlichen Reizen vertraut machte. Der Besuch eines Zedernhains mit bis zu 6000 Jahre alten Bäumen in 2800 Metern Höhe stand ebenso auf dem Programm wie eine Visite in dem fruchtbaren Beeka-Tal, das sich zwischen den Gebirgszügen des Libanon und Antilibanon erstreckt und aufgrund seines Wasserreichtums ideal für den Anbau von Getreide, Obst, Gemüse und Wein ist. Von der langen Weinbautradition des Libanon konnten sich die Gäste aus Wiesloch bei der Besichtigung der 300 Jahre alten Weinkellerei von Ksara überzeugen, in deren Bergstollen die Weine jahrzehntelang gelagert werden. Weitere eindrucksvolle Naturerlebnisse boten der 80 Meter hohe Wasserfall von Jezzine oder die berühmte Felsgrotte von Jeita, die den Libanesen ihrer Schönheit wegen als eines der Weltwunder gilt. Dazu konnten die Reisenden von den Bergen herab immer wieder die Schönheit der Levante-Küste bestaunen. Welch altes Kulturland der Libanon ist, erfuhren die Gäste bei ihren Besuchen der biblischen, antiken und mittelalterlichen Stätten, vor allem in den alten Phönizierstädten Sidon, Tyrus und Byblos. Byblos ist nicht nur die weltweit älteste noch bewohnte Stadt, deren früheste Siedlungsspuren bis in die Zeit von 3000 bis 4000 vor Christus zurückreichen, sondern auch Fundort des ersten Alphabets der Welt und Ausgangspunkt für die phönizische Besiedelung des Mittelmeerraums (mit Karthago als berühmtester Kolonie). Andere Sehenswürdigkeiten waren der mittelalterliche Beitedin-Palast in den Schuf-Bergen, heute die Sommerresidenz des libanesischen Präsidenten; das Museum für den großen libanesischen Dichter und Maler Khalil Gibran (1883 bis 1931) in Becharré, das man unter fachkundiger Führung des Heidelberger Orientalisten Prof. Georges Khoury besichtigte, der ebenfalls an der Reise teilnahm; sowie die berühmte Tempelstadt Baalbek, die nicht nur phönizische und griechische Ruinen aufweist, sondern auch die am besten erhaltenen römischen Tempel außerhalb Roms. Zusammengestellt hatte das
Reiseprogramm Dr. Joseph Azzi. Und er hatte auch einen weiteren
Höhepunkt der Reise möglich gemacht: Im Anschluss an eine Messe gewährte
Kardinal Sfeir, Patriarch und Oberhaupt der maronitischen Christen im
Libanon, den Gästen aus Wiesloch eine Privataudienz. Als Gastgeschenk
überreichte die Delegation eine in limitierter Auflage erschienene Uhr
mit Glasmalerei-Motiven aus der Weinstadt, die nun das Museum des
Patriarchen ziert. Per Handschlag bedankte sich der hohe Geistliche bei
jedem einzelnen der Besucher. Die zeigten sich von diesem Erlebnis
ebenso beeindruckt wie von den vielen anderen Reiseeindrücken. Etwa von
einem nächtlichen Bummel durch Beirut, das nach den Zerstörungen des
Bürgerkrieges schon wieder viel von seinem Glanz als Metropole der
einstigen "Schweiz des Nahen Ostens" zurückgewonnen hat. "Was sich in
den vergangenen zehn Jahren getan hat, ist wunderbar", meinte einer der
Reiseteilnehmer. Aber es bleibt noch viel zu tun, gerade auf dem
medizinischen Sektor. Das zeigt das Beispiel des Karantina-Krankenhauses,
das einst 220 Betten hatte. Jetzt sind es nur noch 36 Verein "Deutsch-libanesische
Zusammenarbeit" Wiesloch
Verein "Straßenkinder in Rumänien" feiert 10. Geburtstag
Von Bernhard Limberg
Schriesheim. Die Bevölkerung bezeichnet sie als "Ratten", ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich als Tagelöhner, durch Diebstähle oder Prostitution. In Rumänien, das zum Armenhaus Europas gehört, leben Tausende von Kindern auf der Straße in zum Teil unvorstellbaren Verhältnissen. Drei Studenten und eine Tierpflegerin aus Schriesheim machten es sich vor 10 Jahren zur Aufgabe, diesen Ausgestoßenen zu helfen. Mittlerweile ist aus der privaten Initiative ein kleiner aber feiner Verein geworden, der nun sein Jubiläum feiert. Zunächst unterstützten die Drei Gregory
Helm, einen englischen Streetworker, der sich im rumänischen Brasov
(Kronstadt) der Straßenkinder am Bahnhof annahm. Aus dessen persönlichem
Engagement ging die rumänische Stiftung "Fundatia Protectia Copiilor"
(Stiftung zum Schutz der Kinder) und ein Kinderheim mit sechs
Angestellten im Vorort Cristian hervor, das als Vorzeigeeinrichtung für
den gesamten Bezirk Brasov angesehen wird. 1996 entschloss sich der Verein, im Dorf Cristian den leer stehenden Hof eines nach Deutschland ausgewanderten Siebenbürger Sachsen für rund 44 000 Euro zu kaufen. Weitere Geld- und Sachspenden ermöglichten die aufwändige Renovierung des Anwesens. Im Sommer 2000 konnte das Heim für acht Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eröffnet werden. Der Verein möchte den Kindern im Heim langfristig eine Perspektive bieten. Sie sollen zu verantwortungsvollen und selbstbewussten Individuen erzogen werden, und man möchte ihnen auch nicht nur die Schul- sondern auch später eine Berufsausbildung ermöglichen. Aus dem ursprünglichen Vorhaben, allen Bahnhofskindern von Brasov zu helfen, wurde der realistische Ansatz, zehn Kindern ein Leben mit Zukunftshoffnung zu bieten. Der Verein hat sein Zentrum zwar noch in Schriesheim, er kann jedoch inzwischen fördernde und aktive Mitglieder aus ganz Baden-Württemberg und der gesamten Republik aufweisen. Auch mit einer englischen Organisation besteht ein Kooperation, etwa bei Hilfstransporten. Große Schwierigkeiten bereitet nach wie vor die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, da es bis vor wenigen Jahren in Rumänien keine adäquate Ausbildung für die Betreuung von Straßenkindern gegeben hat. Alle Kinder, die in den letzten vier Jahren in das Heim eingezogen sind, sollen den regulären Kindergarten und die reguläre Schule besuchen. Drei der acht Bewohner - zwei Kinder konnten mittlerweile wieder in ihre Familien zurückkehren - zählen Dank der intensiven Hausaufgabenbetreuung heute schon zu Besten auf ihrer Schule. Die Kinder lernen neben ihrer Muttersprache auch Deutsch und Englisch. Ziel ist es, die Gruppe zusammenzuhalten bis das letzte Kind 18 Jahre alt ist. Das große Haus verfügt über Ställe, einen sehr großen Garten und eine Werkstatt, in der in Zukunft auch eine Ausbildung angeboten werden könnte. Sorgen bereitet den Verantwortlichen der geplante EU-Beitritt Rumäniens 2007. In diesem Fall befürchtet man Einbußen bei den Spenden, einen Anstieg der noch sehr niedrigen Löhne und weitere Kostensteigerungen. Der Verein, der für sämtliche Auslagen aufkommt, ist auf Spenden angewiesen, eine staatliche Unterstützung gibt es nicht und auch mit Geldern der Bundesregierung oder der EU ist nicht zu rechnen. Trotz der Rücklagen für die laufenden Kosten eines Jahres lebt der Verein "von der Hand in den Mund". Ohne die treuen Mitglieder und die regelmäßigen Spenden könnte die Stiftung ihre Arbeit nicht fortsetzen. Der Arbeitskreis nimmt sein 10-jähriges Bestehen zum Anlass, um mit Wegbegleitern, Mitgliedern und Freunden ein Fest zu feiern. Mit Bildern und Berichten soll an den bisherigen Weg des Projekts erinnert werden. Im Mittelpunkt stehen die Besucher aus Rumänien um die Heimeltern Gregory und Ligia Helm. Am Samstag, 31. Juli, wird im Tenniscenter Schriesheim (Sportzentrum) mit einem Festprogramm und anschließendem Buffet dieser besondere Geburtstag gefeiert.
Stichwort: Rumänien
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Bürgermeister Ito aus Nagasaki nimmt in New York ein Teilstück des symbolischen Schutzwalles von Yannik Hake (10. Klasse E.I.) entgegen, um dieses in Nagasaki aufzustellen und dort parallel zu Heidelberg, Hiroshima und möglichst vielen weiteren Städten bis Mai 2005 weiterwachsen zu lassen. Links im Bild Organisator Peter Kolbe. Foto: privat |
Da kann man nur noch Bauklötze staunen: das "DenkMal Völkerrecht", der aus Bauklötzen konstruierte symbolische Schutzwall, mit dem Heidelberger Schüler zu Beginn des Irak-Krieges auf dem Bismarckplatz gegen den Krieg protestierten, ist mittlerweile um die halbe Welt gereist. Zwölf Schülerinnen und Schüler der "Aktion Völkerrecht", die jüngste gerade 14 Jahre alt, kehrten jetzt aus New York zurück, wo sie zur Uno-Atomwaffenkonferenz eingeladen worden waren, um ihr Schutzwall-Projekt vorzustellen.
Eine der Rednerinnen vor den Diplomaten der 188 Unterzeichnerstaaten des Atomwaffensperrvertages war die 16-jährige Heidelberger Schülerin Charlotte Wohlfarth. Mit ihrer Auswahl sollte ein Zeichen gesetzt werden, dass die junge Generation sich eine atomwaffenfreie Welt wünscht. Sie saß in einer Reihe mit den Bürgermeistern aus Hiro-shima, Nagasaki (Japan), Honolulu (Hawaii), Peristeri (Griechenland) und Kiew (Ukraine).
Charlotte Wohlfahrt engagiert sich seit über einem Jahr in der Aktion Völkerrecht als Protest gegen den Krieg im Irak. Das "DenkMal Völkerrecht" ist ein momentan 70 Meter langer symbolischer Schutzwall, bestehend aus 17000 signierten Holzbausteinen. Es wurde am 1. Mai im Bryant Park in Manhattan aufgebaut, im Rahmen der Demonstration "No More Nuclear Excuses for War". Auch hier waren Charlotte Wohlfarth und ihre Mitschülerin Katharina Hingst auf dem Podium als Rednerinnen und betonten, dass Atomwaffen dem Gewaltverbot der UN-Charta auf das Extremste widersprächen und somit ein Völkerrechtsbruch seien. Die Schüler wurden auch in den Stadtrat von New York eingeladen und stellten dort vor den Mitgliedern des City-Council ihre Aktion vor.
Bürgermeister Akiba aus Hiroshima und Bürgermeister Ito aus Nagasaki waren von der Aktion begeistert und nahmen je ein Teilstück des Schutzwalls als "Keimzelle" mit in ihre Heimatstadt. "Es ist mir ein persönliches Anliegen, Studenten und Schüler in Nagasaki zu animieren, die Aktion in unserer Stadt zu unterstützen und weiterzutragen", unterstrich Bürgermeister Ito.
Das "DenkMal" soll jetzt weltweit weiterwachsen mit dem erklärten Ziel, die einzelnen Teilstücke im Mai 2005 aus aller Welt nach New York zu bringen und im Rahmen des im Central Park geplanten "Cities of the World Peace Festival" zusammenzufügen. Derzeit stehen die Bauklötze zu einem kleinen Teil in einer Kirche in New York; der größere Teil lagert in Kisten verpackt.
Peter Wiest am 17.5.2004 auf
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Update: 10.02.06