zurück | Die Entstehungsgeschichte des Rhein-Neckar-Journals |
Seit Oktober 2000 haben Blinde und Sehbehinderte in Heidelberg und Umgebung die Möglichkeit, sich wöchentlich mit dem Rhein-Neckar-Journal (RNJ) zu informieren. Dieser Service, der seitdem für viele ganz selbstverständlich zum Wochenablauf dazu gehört, hatte jedoch einen schwierigen Anfang. Dass es das RNJ trotz schwerer Rückschläge in der Anfangszeit gibt, ist den engagierten Freiwilligen zu verdanken, die über ein Jahr hinweg dieses Ziel verfolgten.
Die erste Vorbereitungsphase
Angefangen hat alles im Sommer 1999 im Seniorenzentrum Altstadt. Dort machte Stephan Jacobs vom 28. Juli bis zum 10. Dezember ein Praktikum als Sozialarbeiter. Durch seine eigene Sehbehinderung und ein früheres Ehrenamt hatte er bereits Erfahrungen mit dem Medium Tonbandzeitung. Schon einige Zeit vor seinem Praktikum war ihm aufgefallen, dass es im Rhein-Neckar-Raum keine wöchentliche Tonbandzeitung gab. Um eine solche Tonbandzeitung zu begründen, erschien ihm sein Praktikum der richtige Zeitpunkt und das Seniorenzentrum Altstadt der richtige Ort zu sein.
Nach seiner Einarbeitung erstellte Herr Jacobs bis zum 4. Oktober ein Konzept und stimmte dieses zunächst mit seinen hauptamtlichen Kollegen Ulrike Bock, Cornelia Yazdian und Martin Heß ab. Diese unterstützen die Projektidee, so dass es mit der Befürwortung von Frau Wiedenroth, der damaligen Leiterin des Diakonischen Werkes Heidelberg, zum positiven Beschluss über die Trägerschaft für die Tonbandzeitung kam.
Nach vorbereitender Öffentlichkeitsarbeit kamen am 16. November einige Interessenten zusammen, die sich für eine freiwillige Mitarbeit interessierten. Als Referent kam von der Aktion Tonbandzeitung für Blinde e.V. deren Geschäftsführer Herr Dremel. Er informierte die Gruppe und führte auch einige Beispiele vor. Aus den Interessenten wurden so Freiwillige, die weitere Mitstreiter suchten.
Das Diakonische Werk stellte die Mittel bereit, um die technische Ausstattung zu kaufen und Faltblätter zu erstellen. Bis zum Februar traf sich die Gruppe jeweils in der ersten Woche eines Monats. Die Zahl der Freiwilligen stieg langsam und im Januar wurden die ersten Probeaufnahmen gemacht und die engagierte Gruppe war entschlossen im Februar mit der regelmäßigen Produktion der Tonbandzeitung zu beginnen.
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Der Rückschlag und die Durststrecke danach
Bei dem Treffen am 1. Februar 2000 einigte sich die Gruppe auf den Namen Rhein-Neckar-Journal für die Tonbandzeitung. Für diesen Namen sprachen drei Gründe:
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Die äußeren Rahmenbedingungen konnten für einen Start der Produktion also nicht besser sein. Am 25. Oktober konnte deshalb die Null-Nummer hergestellt werden, der danach wöchentlich ein weiteres Rhein-Neckar-Journal folgte. Der erfolgreiche Start wurde dann am 18. November im Seniorenzentrum Bergheim in einer Geburtstagsfeier fröhlich begangen.
Jetzt hatte das Team nur noch ein kleines Problem: Es war telefonisch nur schlecht erreichbar. Eine Zeitungsredaktion ohne Telefon war jedoch nur schwer vorstellbar. Durch einen glücklichen Zufall bekam Herr Jacobs ein gebrauchtes Handy ohne Vertrag. Im Dezember 2000 unterstützte die Telekom Niederlassung in Heidelberg, auf Anfrage des Gruppenleiters, das RNJ mit einer Prepaid-Karte. Somit war dann auch dieses Problem schnell und preiswert gelöst.
Durch die ausgelegten Faltblätter, Berichte in Zeitungen und Radio wurde das RNJ schnell bekannt und hatte bald 50 Hörer. Als es dann gerade so schön angelaufen war, traf man sich am 20. Januar 2001 erneut im Seniorenzentrum Bergheim zu einer Mitgliederversammlung. Grund hierfür war das Ausscheiden des Initiators und Leiters des RNJ. Herr Jacobs musste das Team verlassen, weil er beruflich bedingt in seine Heimat nach Köln umziehen musste. Als neuer Leiter wurde an diesem Tag Herr Albert Gramlich gewählt.
Im Frühjahr 2005 wurde aus der Selbsthilfeinitiative, die mit der Aktion Tonbandzeitung kooperierte, eine Redaktion der Aktion Tonbandzeitung. Die Räume im Selbsthilfe- und Projektebüro werden aber unverändert genutzt. Diese Veränderung führte ansonsten nur dazu, dass das RNJ etwas preiswerter wurde und Spenden seitdem über die Aktion Tonbandzeitung abgewickelt werden.
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Links zu den im Text genannten Organisationen und Personen:
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