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Pressemitteilung von Lothar Binding, MdB

vom 5.5.2000

Bürgerschaftliches Engagement gewürdigt

Lothar Binding, der SPD-Bundestagsabgeordnete, hatte im Dezember letzten Jahres einen Ehrenamtspreis ausgeschrieben, dessen Preisträger nun jeweils 200 DM überreicht bekamen. Das ehrenamtliche bzw. bürgerschaftliche Engagement könne gar nicht hoch genug bewertet werden; Deutschland ohne Menschen, die sich uneigennützig engagieren, wäre ein sehr armes und gefühlskaltes Land. Er wolle keineswegs eine Sonntagsrede halten, wie es oft getan wird, sondern kenne das Ehrenamt selbst aus seinem jahrelangen Engagement bei der DLRG, seit kurzem sei er auch stellvertretendes Mitglied der Enquête-Kommission "Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements", so Binding.

Sehr gerne hätte er jede der 23 Organisationen und Initiativen, die sich beworben hatten, mit einer Auszeichnung bedacht. Die Jury, bestehend aus Karin Ensins (Brühl), Maritta Neitzke (Schwetzingen), Christina Hasenaug, Ingo Imbs und Michael Herdes (alle Heidelberg), hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Da von allen bedachten Organisationen Repräsentanten erschienen waren, stellten diese ihr Arbeit kurz vor. Für die Hospizhilfe des Diakonischen Werkes schilderte Conny Kamstra ihre Tätigkeit: Sie begleitet Sterbende bis zum Tod, nicht als Pflegerin, sondern als Gesprächspartnerin. Darüber hinaus steht sie den Angehörigen zur Seite, die oft Schwierigkeiten mit dem in unserer Gesellschaft tabuisierten Thema Sterben haben. Die Initiative für eine Tonbandzeitung wird in Kürze blinden und sehbehinderten Menschen jede Woche eine 90minütige Cassette mit aktuellen Informationen zur Verfügung stellen, erzählte Stephan Jacobs. Durch die ehrenamtliche Mitarbeit Vieler kann der Preis für diese Cassette äußerst gering gehalten werden. Rita Reutter vom Literaturkreis "Vita poetica" unterstützt mit dem Erlös ihrer Kinderbücher zwei polnische Jungs ohne Gliedmaßen, Mirek und Pjotr. Die Betreuten Wohngruppen für alleinstehende Menschen wirken im Hintergrund und bewirken sehr viel Gutes: Barbara Anschütz schilderte, wie Menschen von der Straße geholt werden, sich erst wieder daran gewöhnen müssen, in einem Haus zu wohnen. Allein die Verwaltung der 110 Wohneinheiten wäre ohne Ehrenamtliche nicht möglich. Der Betreuung von Asylanten und Flüchtlingen haben sich Renate Seraphin und Harald Ritz verschrieben. Im Übergangswohnheim in der Schwetzinger Werkstraße stehen sie den Neuankömmlingen bei Behördengängen zur Seite oder organisieren einmal pro Monat ein Asylcafé. Dabei stehen die Helfer immer ein wenig im Spannungsfeld zwischen den Nachbarn, die diese Einrichtung gar nicht gerne sehen, und den Hilfesuchenden aus aller Herren Länder.

Lothar Binding dankte nochmals allen, die sich dergestalt bürgerschaftlich engagierten. Einen kleinen Anreiz stelle sicher die Anhebung des Betrages dar, den man steuerfrei für ehrenamtlichen Einsatz bekommen könne: Die Bundesregierung hat ihn von 2.400 auf 3.600 DM erhöht. Das könne, so Binding, natürlich nur ein kleiner Ansporn sein, diese Art des Engagements sei - gesellschaftpolitisch gesehen - unbezahlbar.

kleines Foto der Preisträger, zum Vergrößern: anklicken
 
 
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