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Dora Seeberger-Rutz -
Malerei und Schmuck
Christine Tuschner-Gramlich
- Holzbildhauerei:
Herbert Zabransky - Mischtechnik
Samstag und Sonntag in der Alten Pumpe Am Samstag, den 5. Oktober 2002, um 1600
Uhr eröffnet die Gruppe
Maisbachtal die 20. Jahresausstellung in der ehemaligen Pumpstation Wiesloch -
Baiertal. Unter dem Motto "Junge Kunst in der Alten Pumpe" spricht Bernd Pfütze
aus Ludwigshafen die einleitenden Worte. Zur Vernissage spielt Jörg Beyerlin aus
Neckargemünd am Klavier.
Das Spektrum der Ausstellung reicht von
Schmuck, TonArt, Skulpturen über Seidencollagen, Holzbildhauerei, Ölbilder und
Mischtechnik.
Anne Sessler mit dem "Räuber Timpetuh" und dem "Tausendfüßler-Lied" und Uta Portenlänger als Clown mit dem "Floh Hannibal" fesselten die zahlreichen kleinen Besucher in der großen Pumphalle.
Kunst im Pumpwerk 2002 - Eine ganz eigene AtmosphäreWiesloch. (my) Die Gruppe Maisbachtal besteht seit 25 Jahren und zeigte zum 20. Mal "Junge Kunst in der Alten Pumpe" Die ganze Bandbreite gestalterischen Wirkens entfalteten die Künstler, die übers Wochenende bei der Gruppe Maisbachtal in der Alten Pumpe ausstellten. Ein besonderer Blickfang: die skurrilen Fabelwesen von Heinrich W. Gayer. Fotos: Pfeifer
Ein doppeltes Jubiläum kann die Gruppe Maisbachtal in diesem Jahr feiern. Zum einen besteht sie seit 25 Jahren, zum anderen hieß es am vergangenen Wochenende zum 20. Mal "Junge Kunst in der Alten Pumpe". Dieses jährlich durchgeführte Kulturwochenende mit Musik, Musiktheater und einer Ausstellung verschiedener Kunstschaffender aus der Region ist immer ein ganz besonderes Erlebnis. Das Alte Pumpwerk, idyllisch an der malerischen Straße nach Maisbach gelegen, diente einst der Wasserversorgung des PZN. Die dicken Rohrleitungen und monströsen Pumpen sind erhalten und prägen noch heute das Erscheinungsbild des vielfältig genutzten Raumes. Gerade im Zusammenhang mit Kunstausstellungen ergibt sich daraus eine ganz besondere Atmosphäre. Nachdem der 1. Vorsitzende Franz Martin die wie stets zahlreich erschienenen Gäste willkommen geheißen hatte, stimmte der Pianist Jörg Beyerlin aus Neckargemünd mit Klavierstücken von Scarlatti, Beethoven und Chopin musikalisch ein. Bernd Pfütze (Ludwigshafen) stellte die ausstellenden Künstler und ihre Arbeiten vor, erläuterte Techniken und machte auf manch wissenswertes Detail aufmerksam. Nach einer weiteren musikalischen Einlage mit Werken von Franz Schubert und Franz Liszt war die Kunst "offiziell" zur Besichtigung freigegeben. Besonders großes Interesse bei den Damen fanden die ausgefallenen Schmuckstücke von Andrea Frick (St. Leon-Rot), Gabriele Pumpe (Sinsheim) und Michaela Schmitz (Baiertal). Farbintensive Edelsteine in unterschiedlichen Schliffformen waren Gold oder Silber gefasst in Ringen, Ohrgehängen oder -steckern verarbeitet. In Kombination mit silbernen Muschelformen, Kugeln und Scheiben aus Gold oder Silber oder auch hauchdünnen Kautschukplättchen zeigten die Schmuckkreateurinnen ihren Ideenreichtum bei der Gestaltung von Halsketten. Die Holzbildhauerin Christine Tuschner-Gramlich zeigte neben ihren durch eine harmonische Formgebung bestechenden Skulpturen aus Weymouthkiefer auch kleine buntbemalte oder glasierte "Hausgeister" aus Ton, denen sie allerlei Attribute beifügte. Von den Nanas der französischen Künstlerin Niki de St. Phalle inspiriert, begegnete man an den im ganzen Gebäude verteilten skurrilen Fabelwesen von Heinrich W. Gayer. Zwei- oder vierbeinig mal mit, mal ohne Flügel vereinen sie die Vielfältigkeit des Tierreichs in sich. Die Skulpturen bestechen durch ihren intensiven Farben und Muster und ihre überzeichnete Gebärdensprache, wie beispielsweise der rosafüßige Frosch, der dem Betrachter frech seine überlange blaue Zunge herausstreckt. Im "Kleinen Kabinett" dann die malerischen Meisterleistungen von Herbert Zabransky aus Heidelberg, der nach einem Unfall als Jugendlicher seit 34 Jahren an den Rollstuhl gefesselt ist und mit dem Mund malt. Malerisches Können geht mit einer unvergleichlichen Präzision, einem Blick für das Detail einher. Seine surrealen Bilder sind von einer hervorragend umgesetzten thematischen Intensität, die teilweise auch betroffen macht. Noch in ihren künstlerischen Anfängen ist die Malerin Christina Lais, die sich erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Sie zeigte von der Farbe dominierte Bilder, in denen sich aus der Bildmitte explosionsartig kraftvolle Schattierungen zum Bildrand hin entwickeln. Vielfältig ambitioniert ist Dora Seeberger-Rutz, deren Bilder Pflanzen oder Landschaftsmotive zeigen. Sie gestaltet auch Silberschmuck und Halsketten, in denen sie unterschiedliche Materialien wie beispielsweise Tonkugeln und Schaumkoralle mit Silber kombiniert. Im textilen Bereich ist Christine Fischer zu Hause. Neben Patchworkdecken und Seidenmalerei präsentierte sie eine Jackenkollektion, die einen fast spielerischen Umgang mit Stoffen zeigte. Relativ simple, kastenförmige Grundschnitte bilden die Basis für phantasievolle Applikationen. Mit einer gekonnten Mixtur aus unterschiedlichen Stoffstrukturen, Mustern und harmonischen Farbzusammenstellungen gibt sie ihren Modellen eine eigene Handschrift. Der Name "Futter" ist für die Innenseite der Jacken geradezu eine Beleidigung, denn auch hier lässt Christine Fischer gleichermaßen Kreativität walten. Hinzu kommen witzige Verschlusslösungen oder ins Auge springende außergewöhnliche Knöpfe. Hinter dem Namen TonArt stehen die beiden Keramiker Else Kettenmann und David Anthony, die in Heidelberg-Handschuhsheim einen Laden und in Mönchzell eine Werkstattgalerie betreiben, in der auch Töpferkurse durchgeführt werden. Die Gebrauchskeramik in Steinzeugqualität von TonArt hat archaischen Charakter. Der rotbraune Farbton des unglasierten Tons korrespondiert mit den auf Grau- und Blautöne reduzierten Glasuren. Die Bemalung der Schüsseln, Schalten, Teller und Gefäße oder die eingeritzten Ornamentik hat afrikanische oder indianische Motive zum Vorbild. Obgleich sie an Relikte vergangener Epochen erinnern, sind sie dem modernen Standard für Geschirr angepasst; nicht nur lebensmittelecht, sondern auch spülmaschinenfest. Das Kulturprogramm am Sonntag bot für Groß und Klein etwas. Nachdem die Kasperletheater-Gruppe Kunterbunt aus Heidelberg-Pfaffengrund leider krankheitsbedingt absagen musste, brachten Uta Portenlänger, Anne Sessler und Ekkehard Kaier mit dem Clown Hannibal, Geschichten und Musik die jüngsten Besucher zum Lachen, und für die reiferen Jahrgänge hatte man die Freddy-Wonder-Combo eingeladen. Auch wenn das Wetter wechselhaft war und der Aufenthalt im Garten zu einem feuchten Unterfangen wurde, so war doch die Stimmung beständig hervorragend und man labte sich außer an Kunst und Musik auch an dem köstlichen Buffet. Frau Mittenzwey, RNZ vom 11.10.2002, www.rnz.de
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