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Engagierte in HD möchten ernst genommen werdenSie sind eine wichtige Säule im Stadtteil und im Sozialen oder bei der Selbsthilfe aktiv - Woche des bürgerschaftlichen Engagements
"Ich würde Menschen einfach gerne zuhören, Kinder oder Ältere betreuen", sagt eine Frau aus der Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema "Bürgerschaftliches Engagement in Nachbarschaft und Stadtteil" befasst. Prompt kommt aus den Reihen das Angebot: "Da brauchen Sie gar nicht lange suchen. Das können Sie bei unserer Organisation haben." After-work-meeting in der Alten Eppelheimer Straße 38: Dort, wo die Freiwilligenbörse und das Selbsthilfe- und Projektebüro Heidelberg sowie die regionale Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen ihren Sitz haben, trafen sich Interessierte jetzt zum Gedankenaustausch. Anlass war die "Woche des bürgerschaftlichen Engagements" unter dem Motto "Engagement macht stark", die noch bis 2. Oktober dauert und unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzlers steht. Da lag es nahe, in Arbeitsgruppen die eigenen Ziele und Wünsche zu formulieren. Demnach wollen Personen und Gruppen, die sich sozial engagieren, von der Politik "wahr- und vor allem ernst genommen" werden, wie es hieß - und zwar das ganze Jahr über. Unternehmen wird nahe gelegt, die "Freiwilligen" auch mal freizustellen und ihnen zum Beispiel Fortbildungskurse zu ermöglichen. Trotz knapper Kassen müsse die finanzielle räumliche und personelle Unterstützung durch die Kommunen, Land und Bund erhalten, wenn nicht gar ausgebaut werden. Schließlich seien "Anlaufstellen" notwendig und zugleich Voraussetzung für die gute Vernetzung untereinander, so die Argumentation. Auch von den Medien erhoffen sich die bürgerschaftlich Engagierten angemessene Unterstützung. Beim After-work-meeting befassten sich die Arbeitsgruppen außer mit der Nachbarschaftshilfe mit Kinderbetreuung und Erziehung, mit dem Engagement in der Selbsthilfe bei chronischen Erkrankungen, Behinderungen, in der Pflege sowie mit den Hilfestellungen für Menschen "mit Migrationshintergrund". Motto der Veranstaltung war daher in leichter Abwandlung des bundesweit gültigen Slogans: "Engagement macht Familie stark". Laut Ralf Baumgarth, Bezirksgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, hat sich der Familienbegriff in den letzten Jahren doch wesentlich gewandelt. Er sprach von veränderten Lebensformen, von Patchwork-Familien und "Wahlverwandtschaften". Zugleich sagte er: "Die Bereitschaft, sich zu engagieren, ist gestiegen." Großes Lob zollte Oberbürgermeisterin Beate Weber den Organisationen, die für das Allgemeinwohl "unendlich wichtig" seien. Es sei in den meisten Fällen gar nicht sinnvoll, dass der Staat deren Aufgaben übernehme. Doch dieser müsse natürlich die Rahmenbedingungen für die Arbeit schaffen. Ihrer Schilderung nach ist die Unterstützung der ehrenamtlichen Gruppierungen in Heidelberg quasi Chefsache. Stichwort Familien in Heidelberg: Laut Beate Weber gibt es in der Stadt rund 90000 Haushalte. Doch nur in 12000 leben Kinder, wobei ein Drittel davon Haushalte von Alleinerziehenden sind. "Das sind Zahlen, die einen beschäftigen müssen", so die Oberbürgermeisterin. Kleiner Hinweis am Rande: In Heidelberg liegt der Versorgungsgrad für die Betreuung von bis zu Dreijährigen inzwischen bei 16 Prozent und damit weit über dem Landesdurchschnitt. Das Stadtoberhaupt kündigte in seinem Grußwort an, dass sich der neue Gemeinderat schon in seiner nächsten Sitzung mit dem demografischen Wandel beschäftigen werde. Eine Einschätzung der Ämter zu dem Thema liege vor. Was Selbsthilfegruppen und Freiwilligenbörse in der Stadt bewirken, erläuterten Marion Schutt und Alexandra Weide dem Publikum. Nur ein Beispiel: Wenn sich Depressive zum Erfahrungsaustausch treffen, ziehen diese sich in aller Regel nicht gegenseitig runter, sondern schöpfen Kraft voneinander. Über die Selbsthilfe im Allgemeinen hieß es, man müsse erst mal "aus der Familie raus", um entstandene Probleme aus einer anderen Perspektive zu lösen. Auch für "pflegende Angehörige" scheint dies der beste Weg. Nebenbei war beim After-work-meeting zu erfahren, dass 80 Prozent der bürgerschaftlich Engagierten weiblich seien Karin Katzenberger in der RNZ vom 30.9.3004
Tag der engagierten Bürger von Netzwerk Bürgerengagement Rhein-Neckar-KreisWalldorf. (HCE) "Eine humane, solidarische und lebenswerte Gesellschaft braucht Menschen, die sich für die Gesellschaft einsetzen und denen es nicht um materiellen Vorteil geht", betonte Bürgermeister Heinz Merklinger bei der Eröffnung des "Tags der engagierten Bürger" des offenen Arbeitskreises Netzwerk Bürgerengagement Rhein-Neckar-Kreis im Ratssaal. "Solche Menschen nennt man die Ehrenamtlichen oder auch die Freiwilligen und sie werden gebraucht - gestern, heute und morgen." Konkret ging es an diesem Abend um die Präsentation von gut zwei Dutzend Projekten sowie das Impulsreferat "Bürgerengagement in Zeiten leerer Kassen" zur Einstimmung auf eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik und von Projekten. "Die engagierten Menschen sind der eigentliche Schatz unserer Städte." Damit griff Merklinger ein Zitat des Präsidenten des Städtetages, Bernd Doll, auf und betonte, dass trotz des häufig gehörten Arguments "Walldorf hat ja Geld" zur Förderung und Unterstützung von Bürgerengagement nicht in erster Linie finanzielle Mittel eingesetzt würden. Es gehe vielmehr um Innovation, Einfallsreichtum, Kreativität und Ideenvielfalt der Bürger, ihre individuellen Qualifikationen, Erfahrungen und soziale Kompetenz einzusetzen. Ähnlich argumentierte auch Wieslochs Erste Bürgermeisterin Ursula Hänsch, die darauf hinwies, dass "bürgerschaftliches Engagement schon immer notwendig und vorhanden war". Neu sei auch, dass in Baden-Württemberg gut 40 Prozent aller Bürger sich seit Jahren ehrenamtlich betätigten. Die seit Jahren im Raum stehende Frage, ob leere Kassen der Kommunen bürgerschaftliches Engagement beeinflussten, beantwortete Dr. Ralf Vandamme vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Frankfurt, der gleichzeitig Fachberater des Städte-Netzwerks des Städtetages Baden-Württemberg ist. Zu seinen sieben Krisenstrategien gehören zum Beispiel die Infragestellung oder Streichung unterstützender Rahmenbedingungen aufgrund knapper Kassen und andererseits der Einsatz von Bürgern durch die Politik als Lückenbüßer. Die Fragen "Was wäre ihre Kommune ohne Bürgerengagement? Was wäre ihr Wohnort ohne Vereine, Nachbarschaftshilfe, Elterninitiative oder freiwillige Feuerwehr? könnte jeder selbst beantworten. Die Kommune bräuchte eine Vielzahl von Profis und Experten, um ihre Funktion zu erhalten. Daraus folge, dass "Kommunen Engagement brauchen und Engagement fördernde Rahmenbedingungen braucht." Da jedoch Bürgerengagement stets auf freiwilliger Basis geschehe, ließen sich Bürger nur kurzfristig als Lückenbüßer ausnutzen. Dr. Vandamme sprach aber auch von neuen Formen praktizierter Bürgersolidarität wie das Beispiel der "(Lebensmittel-)Tafeln". Neu sei, dass "Unternehmen ihre soziale Verantwortung endlich in die Tat umsetzen". Hierbei gehe es nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern unter dem Schlagwort "Corporate Citizenship" um die Verwirklichung bestimmter Projekte. Als letzte Krisenstrategie nannte der Referent die verstärkte Förderung des bürgerschaftlichen Engagements durch die Kommune, die auch mit wenig Geld erreichbar sei, wie zum Beispiel durch Multiplikatoren, indem Fachkräfte mehrere Ehrenamtliche motivierten und mobilisierten. Unter der Moderation von Marion Schutt vom Selbsthilfe- und Projektbüro Heidelberg wurde in der Podiumsdiskussion über Erfahrungen aus der Praxis berichtet. Für Ursula Trost vom Wieslocher Frauenforum "lohnt es sich auf jeden Fall für beide, die Gemeinde und die Bürger, sich zu engagieren". Allerdings gelte es zwei Regeln zu befolgen: Man sollte sich für ein Herzensthema engagieren und Freude am Engagement haben. Sie selbst habe Selbstsicherheit gewonnen, wurde gelassener und toleranter und habe ihren Horizont erweitert. "Barrierefreiheit - nicht nur für Rollstuhlfahrer - bedeutet Selbständigkeit für den Menschen", betonte Annemarie Wäldin-Kern aus Walldorf, die die Selbsthilfegruppe Pro Retina vertritt. In der Selbsthilfe stärkten sich die Mitglieder gegenseitig. Als beispielhaft bezeichnete sie die neu installierten Hinweise für Behinderte im Walldorfer Rathaus. Seit Dezember 2002 gebe es in Weinheim Corporative Citizenship, also bürgerliches Engagement von Unternehmen, wobei es primär nicht um Geld, sondern "Know-How" gehe, so Dr. Anette Unkelhäußer von der dortigen Agenda 21. In Zeiten, in denen "weniger Mittel für mehr Aufgaben zur Verfügung stehen", sei Vernetzung ebenso wichtig, wie engagierten Bürgern klar zu machen, "was machbar ist". Denn schnell könne es zum Bumerang kommen, "wenn Engagement in Frust umschlägt". Davon kann auch Ralf Frühwirt ein Lied singen. Seit 1984 für die Grünen im Gemeinderat Leimen und seit 1994 Kreisrat, kritisierte er die oft gestellte Frage "Können wir uns bürgerschaftliches Engagement leisten?" Leider würden viele Projekte mit viel Enthusiasmus begonnen, aber mangels Unterstützung sei ihnen oft der Erfolg verwehrt. Gemeinden sollten "die Freiheiten der kommunalen Selbstverwaltung nutzen und gewisse Entscheidungsfreiheiten an die Bürger zurückgeben". Was für Kommunen gelte, gelte auch für Landkreise, denn "für die zukunftsfähige Kommune ist bürgerschaftliches Engagement unverzichtbar". Offensichtlich ist die Zukunft im schwäbischen Dürmentingen längst Gegenwart, wie Bürgermeister Wolfgang Wörner berichtete. In seiner Gemeinde mit 260 Einwohnern gebe es 160 Projekte. Wörner sieht die Familie als Keimzelle der Gemeinde, die durch Gemeinsinn geprägt sei. Dazu gehöre aber auch eine neue Denkweise in der Verwaltung nach der Leitlinie "Du hast diesem Lande zu dienen" und keinesfalls die Bürger zu bevormunden, denn "die Gemeinde sind wir - wir tun was dafür". Jeder habe Talente und brauche nur eine Chance zu deren Entwicklung RNZ vom 7.7.2004
H-Net - Humanities Network - Dritter Sektor Gemeinnützige Organisationen und ihre MitarbeiterInnen haben auch in Deutschland begonnen, ihre institutionellen Gemeinsamkeiten als Mitglieder eines Dritten Sektor zu diskutieren. Wissenschaftlich besteht ein grosser Bedarf nach Austausch über Forschungsvorhaben, -ergebnisse und -desiderata, aber auch über Strategien, Entwicklungsmöglichkeiten und Identität gemeinnütziger Organisationen und ihrem Verhältnis zur Zivilgesellschaft. H-Dritter Sektor bietet ein Forum für alle, die wissenschaftlich und praktisch etwas zu dieser Diskussion beitragen wollen. Das Angebot richtet sich sowohl an Mitglieder universitärer und ausseruniversitärer Forschungseinrichtungen, als auch an praktisch im Dritten Sektor engagierte Personen, die ein Interesse an der theoretisch reflektierten Beschäftigung mit ihrer Tätigkeit haben. H-Dritter Sektor publiziert Diskussionsgruppen, rezensiert Neuerscheinungen, kündigt Veranstaltungen an, veröffentlicht calls for papers und berichtet über Tagungen. H-Dritter Sektor beschäftigt sich vorrangig mit folgenden Themen:
H-Dritter Sektor ist Teil des in den USA beheimateten H-Net (Humanities Network), eines interdisziplinären online-Netzwerks der Geistes- und Sozialwissenschaften. Das H-Net wird weltweit betreut von der Michigan State University, USA. Weitere H-Net Projekte in Deutschland sind die geschichtswissenschaftliche Liste H-Soz-u-Kult (4000 Teilnehmer) und das Forum für Kunstgeschichte H-ArtHist (1000 Teilnehmer).
http://www.dritter-sektor.de/
"Initiative Sinsheimer Weihnachtsmarkt" verteilte 12 000 Euro
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